Der Festzug findet statt. Foto: privat

Aktuelle Entwicklungen schlagen voll auf die fünftägige Veranstaltung durch. Die Besucher müssen sich auf mehrere Veränderungen einstellen.

Die ersten Fahrzeuge und Anhänger sind schon vor mehr als einer Woche eingetroffen. Jetzt wird es allmählich ernst: Auf den Festwiesen nahe der Enz herrscht in allen Ecken nun emsiger Betrieb, um die letzten Vorbereitungen für den Bietigheimer Pferdemarkt zu treffen. Das fünftägige Fest kann an diesem Freitag, 2. September, wie geplant starten – allerdings mit einigen Veränderungen.

Steigende Preise für Energie und Lebensmittel, anhaltende Trockenheit und die Folgen der Pandemie: Die aktuellen Entwicklungen schlagen voll auf den Pferdemarkt durch. Nach zwei Jahren Coronapause wird daher nicht alles beim Alten sein, sagte Oberbürgermeister Jürgen Kessing bei einem Pressegespräch. Trotzdem geht er davon aus, dass wieder 250 000 bis 300 000 Besucher zum Markt kommen werden – wie vor der Pandemie.

Kein Feuerwerk am Sonntagabend

Das für Sonntagabend vorgesehene Feuerwerk wurde kurzfristig abgesagt. „Schweren Herzens“, sagt Kessing. Feuerwehr und Ordnungsamt hätten das Risiko eines Brandes nach der langen Trockenheit als unberechenbar eingeschätzt. Verzichten müssen die Besucher des Pferdemarktes in diesem Jahr außerdem auf die Autoausstellung, die aus organisatorischen Gründen nicht mehr machbar war. Auch die Briefmarkenfreunde sind diesmal nicht dabei.

Andere Traditionen wird es aber wieder geben. So bewegt sich am Montag, 5. August, von 14 Uhr an der Festzug mit knapp 50 Gruppen durch die Bietigheimer Altstadt. Ein großer Krämermarkt findet im Japangarten, in der Holzgarten- und der Forsthausstraße von Samstag bis Montag statt. An diesen Tagen ist außerdem wieder die Ausstellung Heim und Garten zu sehen, die auf dem Parkplatzgelände vor den Gymnasien im Ellental zu finden ist.

Festwirt steht vor etlichen Herausforderungen

Bewusst hat sich die Stadt dafür entschieden, dass in diesem Jahr auch das große Festzelt am Viadukt stehen darf. Dort wird von Freitag bis Dienstag neben Essen und Getränken vor allem auch musikalische Unterhaltung geboten. „Die Menschen kommen sowieso zusammen“, sagte Kessing mit Blick darauf, dass andere Städte wegen der Pandemie keine Zelte erlaubt haben. Er eröffnet das Festprogramm dort am Freitag um 20 Uhr mit dem Fassanstich.

Für Festwirt Karl Maier war die Organisation in diesem Jahr besonders schwierig. Es sei schwieriger als früher gewesen, genügend Personal für die Bewirtung im Zelt zusammenzubekommen. Noch herausfordernder sind allerdings die gestiegenen Preise für Diesel, Gas und Lebensmittel, mit denen er zu kämpfen hat. „Ich muss außerdem froh sein, wenn ich bei meinen Lieferanten alles bekomme, was ich bestellt habe“, sagt Maier. Für Speisen und Getränke nimmt er dieses Jahr im Zelt daher etwa 15 Prozent mehr als 2019. Eine Maß Bier kostet nun 9,60 Euro, ein halbes Göckele 10,60 Euro.

Schausteller wieder abgesprungen

Viel Aufwand war es auch, den Festplatz zu bestücken. Einige Schausteller, die bereits zugesagt hatten, sprangen wieder ab. Mehrfach musste Festwirt Karl Maier umplanen. Das Ergebnis könne sich aber dennoch sehen lassen, meint er. Neben bereits bekannten Fahrgeschäften und Attraktionen ist dieses Jahr erstmals Mr. Gravity, ein Hoch-Rundfahrgeschäft, dabei. Die Schausteller wollen ihre Preise nur moderat anheben.

Tierisch viel los

Pferde
 Der Samstag steht im Zeichen der Shetland-Ponys. Mindestens 150 von ihnen kommen ans Enzviadukt. Beim Showprogramm zeigen sie von 11 bis etwa 12.30 Uhr ihr Können. Für den Sonntag kündigen die Veranstalter rund 200 Kleinpferde an. Dann werden ebenfalls Vorführungen geboten. Etwa 100 große Pferde sind am Sonntag außerdem zu bestaunen.

Turnier
 An drei Tagen richtet der Reiterverein Bietigheim-Bissingen seine Wettbewerbe aus. Von Freitag bis Sonntag finden verschiedene Springprüfungen statt. Der Große Preis der Stadt geht am Sonntag um 15.30 Uhr los. Vorher wird die Polizeireiterstaffel Stuttgart erwartet. Der Eintritt ist an allen Tagen frei.