Wer ein Eigenheim nicht vom Immobilienmarkt kaufen, sondern selbst bauen lassen möchte, steht schon zu Beginn vor einer entscheidenden Frage. Ob das eigene Zuhause in Massivbauweise errichtet, oder als Fertighaus entstehen soll, beschäftigt daher zahlreiche künftige Eigentümer. Galten Fertighäuser lange als unkreativ, eintönig und kaum individuell, hat sich die Branche in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Heute kann auch das Fertighaus persönlichen Wünschen und Vorstellungen gerecht werden. Daher lohnt es sich, einiges über diesen Haustyp zu wissen.
Die Fertighausbranche erfreut sich schon seit einigen Jahren wachsender Popularität. Auch die aktuellen Zahlen des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau e.V (BDF). untermauern dies. In Deutschland gehören laut BDF Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg zu den Spitzenreitern, was den Fertigbauanteil betrifft. So kam Hessen 2016 auf eine Quote von 27,6 Prozent und Rheinland-Pfalz auf 21,1 Prozent, während in Baden-Württemberg ganze 29,5 Prozent aller Bauprojekte Fertighäuser waren.
Die Beliebtheit von Fertighäusern lässt sich jedoch nicht mit einem Aspekt alleine begründen. Eine wichtige Rolle dürfte hier jedoch die deutlich angewachsene Vielfalt spielen. So gab es noch vor einigen Jahren vergleichsweise wenige Fertighaus-Typen, die sich unter dem Strich sehr ähnelten. Heute ist das anders, denn Hersteller haben längst erkannt, dass auch ein vielfältigeres Angebot zu Nachfragesteigerungen führt. Leicht zu erkennen ist das an der Palette von Gussek Haus. Das Unternehmen führt sowohl Einfamilienhäuser als auch Doppel- und Mehrfamilienhäuser in unterschiedlicher Bauform.
Moderne Architektur mit kubischen Formen ist heute in der Fertighausbranche gleichermaßen vertreten wie althergebrachte Linienführung. Wer bereits beim Bau eines Hauses an die Zukunft und altersgerechtes Wohnen denkt, findet längst auch Bungalows ohne Treppen und mehrere Stockwerke. Dieses Prinzip lässt sich auf den gesamten Markt übertragen, denn heute ist es nicht mehr so leicht, ein Fertighaus von einem zu unterscheiden, das von einem Architekten individuell geplant und von einem Bauunternehmen in Massivbauweise errichtet wurde.
Die Vorzüge betreffen nicht nur die Geschwindigkeit
Viele Menschen, die sich mit dem Gedanken an ein Fertighaus beschäftigen, besuchen sogenannte Musterhaus Parks, wo alle Häuser in bereits fertig gebauter Form stehen und besichtigt werden können. Hier zeigt sich einer der ersten Vorteile von Fertighäusern, denn sie lassen sich schon lange vor der Entscheidung genau in Augenschein nehmen. Bei Massivhäusern ist das nicht der Fall, denn hier müssen in aller Regel Skizzen und 3D-Modelle ausreichen. Das Risiko für unangenehme Überraschungen bei der letztendlichen Gestaltung liegt beim Massivhaus also höher als bei Häusern in Fertigbauweise.
Auch in Sachen Gewerke hat das Fertighaus für gewöhnlich die Nase vorn. Hier müssen sich Bauherren nicht mit mehreren Unternehmen befassen, die für unterschiedliche Bereiche des Bauprojektes beauftragt werden müssen. Während bei Massivhäusern viel Zeit und Mühe in die Suche nach einzelnen Unternehmen, Preisvergleiche und auch die Betreuung der individuellen Gewerke notwendig ist, stammt ein Fertighaus zumeist aus einer Hand. Dies erleichtert auch die Kommunikation mit Handwerkern und Verantwortlichen, da es meist nur einen einzigen Ansprechpartner gibt. Wirklich zum Tragen kommt dieser Vorteil jedoch nur bei Fertighäusern, die schlüsselfertig gebaut werden.
Selbstverständlich spielt auch die deutlich verkürzte Bauzeit eine nicht unbeträchtliche Rolle bei der Entscheidung für ein Fertighaus. Hier müssen lediglich Bodenplatte oder Keller fertiggestellt werden und das spätere Haus wird in Modulbauweise binnen kürzester Zeit darauf platziert. Häufig dauert es dann nicht länger als einen Tag, bis auf dem Baugrundstück ein Haus zu sehen ist. So lässt sich auch das Problem doppelter Kosten für Immobilienfinanzierung und Miete beseitigen, denn der Umzug in ein Fertighaus kann meist deutlich früher erfolgen als der in ein Massivhaus.
Die Kosten beim Fertighaus individuell gestalten
Kürzere Bauzeiten und der Verzicht auf eine langwierige Planung im Vorhinein senken bei Fertighäusern die Kosten für das persönliche Bauprojekt. Dennoch liegt es auf der Hand, dass auch ein solches Haus eine große Investition auf den Plan treten lässt, die sich die meisten Menschen nicht ohne einen Kredit leisten können. Bei Fertighäusern lassen sich meist Absprachen mit Herstellern treffen, die dem persönlichen Budget entsprechen.
Die wohl teuerste Variante ist das schlüsselfertige Haus. Hier kümmert sich der Anbieter nicht nur um den Bau, sondern auch um die vollständige Ausstattung des Hauses mit sanitären Einrichtungen, Innentüren, Elektrik und Bodenbelägen. Alles, was der Käufer hier noch tun muss, ist am Schluss der Bauphase einziehen und dem Haus seine persönliche Note verleihen.
Etwas günstiger und für mittelgroße Budgets geeignet sind Fertighäuser, die nur teilweise ausgebaut sind. Hier trägt das Bauunternehmen Sorge für den Bau des Hauses und den vollständigen Ausbau des Erdgeschosses. Ein mögliches Dachgeschoss jedoch bleibt vom Ausbau unberührt und kann vom Eigentümer in der Zukunft selbst gestaltet werden. Hierdurch sinken die Kosten und die Option einer Vergrößerung der nutzbaren Wohnfläche lässt sich individuell aufgreifen.
Die wohl günstigste Option am Fertighausmarkt sind die sogenannten Ausbauhäuser. Bei ihnen stellt der Hersteller ausschließlich die Hülle des Hauses bereit, während sich der Eigentümer um alle weiteren Aufgaben in Eigenregie kümmert. An dieser Stelle kommt der Spareffekt jedoch nur dann wirklich zum Tragen, wenn Hausbesitzer einige der anstehenden Arbeiten selbst durchführen und somit nur die Materialkosten tragen müssen. Ob sich durch die Beauftragung vieler Gewerke für alle Handgriffe gleichermaßen viel Geld sparen lässt, ist fraglich. Daher sollte vor der Entscheidung für ein Ausbauhaus genau geplant und verglichen werden, denn auch die Zeit vom Bau bis zum Einzug kann sich bei einem solchen Projekt deutlich verlängern.