Christel Kress und ihre Emma Foto: SWR

Christel Kress pflegt seit 17 Jahren ihre Tochter und ist darüber in die Armutsfalle geraten. Nun ist die Stuttgarterin in einer Dokumentation des SWR zu sehen: „Wir kämpfen um dich! Wenn Eltern ihre Kinder pflegen“.

Wie die Pflege des eigenen Kindes in die Armutsfalle führen kann, das weiß die alleinerziehende Christel Kress sehr genau. Seit 17 Jahren pflegt die Stuttgarterin ihre Tochter Emma, die mit einer schweren Behinderung geboren wurde. In unserer Zeitung hat sie im vorigen Sommer über die Lücken im System berichtet, nun ist sie eine der Protagonistinnen und Protagonisten des Dokumentarfilms „Wir kämpfen um dich! Wenn Eltern ihre Kinder pflegen“, der am Mittwoch, 19. April, um 21 Uhr im SWR-Fernsehen gezeigt wird (in der Mediathek bereits am 18. April abrufbar). Das Team um Kai Diezemann hat zwei Jahre lang vier pflegende Familien begleitet. Anhand des Beispiels von Christel Kress zeigt der Film das Armutsproblem auf: Holte sie sich Hilfe und ließe Emma nur drei Stunden am Tag von einem Pflegedienst versorgen, bekäme die Mutter kein Pflegegeld mehr – und wäre ausschließlich auf Hartz 4 angewiesen. Heimkosten würden dagegen übernommen.

Wenn die Entwicklung plötzlich Rückschritte macht

Auch die Familie des vier Jahre alten Valli, der an spinaler Muskelatrophie, einer Generkrankung leidet, wird in dem Film begleitet. Die Eltern des dritten Kindes dachten zunächst, ihre Tochter wäre gesund geboren worden. Mira hat das Rett-Syndrom und machte im Alter von sechs Monaten plötzlich Rückschritte in der Entwicklung. Für die vierte Familie im Film hatte ein Schwimmunfall alles geändert. Ihr Kind liegt seither im Wachkoma, erhält aber Therapien. „Aber der behandelnde Arzt Dr. Stephen Laureys weiß: Irgendwann stellt sich bei Patienten wie Kaio die Frage, ob die Therapien noch helfen können oder eher Leiden verursachen“, heißt es in der Mitteilung des SWR.