Für das Fernbleiben vom Unterricht sollte ein Attest vorgelegt werden müssen, argumentieren die Lehrer. (Archivbild) Foto: dpa/Uli Deck

Der Philologenverband kritisiert die aktuelle Regelung in Baden-Württemberg. Da die Eltern bestimmten ob ihre Kinder in den Unterricht gehen dürften, sei die Schulpflicht faktisch ausgesetzt, so die Meinung der Lehrer. Da müsse nachgebessert werden.

Stuttgart - Der Philologenverband fordert die Einführung einer Attestpflicht für Schüler, die während der Corona-Krise nicht den Unterricht besuchen wollen. Baden-Württemberg sei das einzige Bundesland, in dem Eltern bestimmten, ob ihr Kind zur Schule gehe oder nicht, sagte Verbandschef Ralf Scholl am Freitag in Stuttgart. Die Schulpflicht im Sinne der Unterrichtsteilnahme sei praktisch ausgesetzt. Auch Lehrer, die zur Risikogruppe gehörten, müssten eine ärztliche Bescheinigung vorlegen, wenn sie keinen Präsenzunterricht machen wollten.

Der Verband, der die Interessen der Gymnasiallehrer vertritt, forderte gleichfalls die Einführung eines rollierenden Systems zum Schulbesuch nach den Herbstferien im Südwesten. Dadurch könnten die Abstandsregeln eingehalten werden und Busse und Bahnen würden entlastet. Erneut sprach sich die Interessenvertretung für die Anschaffung von Raumluftreinigern aus. Ihre Anschaffung koste 300 Millionen Euro. „In vielen Schulen lassen sich die Fenster nicht öffnen“, sagte Scholl. Das Kultusministerium lehnt den Kauf solcher Geräte ab