Marius Kreutzberger hilft den Schülern bei der Entsorgung. Foto: Roberto Bulgrin

Für Grundschüler der Lindenschule Ostfildern gab es während der Faschingsferien ein besonderes Ferienprogramm zu den Themen Müll und Recycling. Abschließend besuchten sie am Freitag den Recyclinghof Esslingen Zollberg.

Marius Kreutzberger erwartet an diesem Freitagvormittag Besucher. Als Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft auf dem Recyclinghof Esslingen-Zollberg beantwortet er sonst Fragen, die sich mit der korrekten Entsorgung von Müll befassen. Heute darf er in die Rolle eines Lehrers schlüpfen. Seine Besucher, die etwa 20 Grundschüler der Lindenschule Ostfildern, legen sofort los. Noch bevor sie sich begrüßt haben, fragt ein Junge: „Wieso ist hier ein roter Mülleimer?“ – „Da kommen die CDs rein“, erklärt Kreutzberger.

Die Kinder haben alle Müll mitgebracht. Manchen haben sie selbst gesammelt, anderen von zuhause mitgenommen. Von Marius Kreutzberger wollen sie wissen, wo sie ihre alten Gegenstände entsorgen können. Am Recyclinghof Zollberg kann fast alles abgegeben werden, was im Haushalt oder Garten zur Verwendung kommt. Gartenabfälle, Glas, Papier oder Plastik, alles wird gesammelt und dann zur Weiterverarbeitung abgeholt. Die Grundschüler schauen interessiert zu, vor allem als ein Lastwagen den Inhalt eines Containers mithilfe eines Greifarms in seinen Laderaum schüttet.

Großes Interesse bei den Schülern

„Das Thema Müll wird gut angenommen“, sagt Andrea Spätling. Sie ist Leiterin des sogenannten Ganztagesbildungsbereichs der Lindenschule. Träger dieses Angebots ist der Kreisjugendring Esslingen. Andrea Spätling hat das Ferienprogramm mit dem Motto „Alles Müll oder was?“ dieses Jahr zum ersten Mal organisiert. 40 Kinder beteiligten sich beispielsweise an der Nabu-Sammelaktion für gebrauchte Mobiltelefone oder dem Versuch, selbst Papier zu recyceln. „Uns geht es darum, nicht nur zu betreuen, sondern auch zu bilden,“ sagt Andrea Spätling. Die Idee, die Themenwoche mit diesem besonderen Motto zu planen, entstand aus der Erfahrung, dass Angebote mit Nachhaltigkeitsgedanken schon in der Vergangenheit auf großes Interesse seitens der Kinder stießen. Aufgrund dieses Interesse und der Bereitschaft von Firmen und Gemeinden, den Schülern Einblicke zu gewähren, habe sie sich dazu entschieden, eine ganze Themenwoche zu organisieren.

„Wir haben alles über Müll gelernt“

„Die Kinder sind mit Freude dabei“, sagt Franziska Schnizler, Pädagogische Mitarbeiterin an der Lindenschule. Jedoch seien auch die Kinder erschrocken darüber, wie viel Müll sie auf ihren Wanderungen gesammelt hätten. Nachdem sie sich jeden Tag mit dem Thema befasst haben, sehe man, dass die Kinder einiges gelernt hätten. Das ist auch auf dem Recyclinghof bemerkbar, denn auf alle Fragen, die Marius Kreutzberger den Kindern stellt, haben sie die passende Antwort. Die Grundschüler erzählen, was sie schon alles erlebt haben. „Wir haben alles über Müll gelernt und auch, dass wir die Welt mehr schützen müssen“, stellt eine Schülerin fest.

Am Ende der Themenwoche gibt es eine „Müllauswertung“, bei der die Kinder beobachten sollen, wie viel Müll sie produziert haben. Denn sie haben nicht nur gelernt, wie Müll recycelt wird, sondern auch, wie er ganz vermieden werden kann.