Wegen eines Versehens muss die Gemeinde Neuhausen 280 000 Euro nachlegen für das Sanierungsprojekt. Bei der Ausschreibung wurden zwei Schaltkästen mit Steuerungstechnik vergessen.
Dumm gelaufen: Ein Irrtum bei der Ausschreibung der Bauleistungen für die Sanierung der Kläranlage kostet die Gemeinde Neuhausen genau 279 111, 87 Euro. Laut Verwaltung seien die Zentrifuge sowie der sogenannte Scheibeneindicker „für die Ausfaulung und Eindickung des Klärschlamms“ bei der Ausschreibung ordnungsgemäß berücksichtigt worden. Im Februar 2024 wurde der Auftrag an die Baufirma Duro vergeben.
Nicht berücksichtigt, so die Verwaltungsvorlage für den Gemeinderat, wurde jedoch die nötige Elektro-, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik, mit deren Einbau die Firma Duro nun nachträglich beauftragt wird. Kostenpunkt: der genannte und nunmehr nachzuzahlende Betrag. Der Gemeinderat stimmte dem in seiner jüngsten Sitzung einstimmig und ohne Diskussion zu.
Sven Müller, Leiter des Sachgebiets Tiefbau, bedauerte, dass aufgrund des Fehlers bei der Ausschreibung „die Kosten dem Vergabeprozess entzogen sind“. Sonst hätte man es eventuell günstiger haben können. Konkret geht es um zwei Schaltkästen mit der Steuerungstechnik.
Michael Seeger vom Büro Weber Ingenieure, Projektentwickler im Auftrag der Gemeinde, erklärte den Irrtum mit einem klassischen Missverständnis: Ein Maschinentechniker sei davon ausgegangen, dass die beiden Schaltkästen Bestandteil der Erstausschreibung seien. An den „Kollegen von unserer Bauabteilung lag es nicht“, versicherte Bürgermeister Ingo Hacker.
Gesamtkosten steigen auf 21,5 Millionen Euro
Insgesamt werden die Kosten für die Sanierung der Kläranlage mittlerweile auf 21,5 Millionen Euro geschätzt – 4,5 Millionen Euro mehr als bei der Berechnung 2019. Die Fertigstellung ist für 2028 geplant.