Thomas Reis soll den FC Schalke 04 zum Klassenverbleib führen. Foto: dpa/Tim Rehbein

Das Trainingslager in Belek hätte für Schalke 04 kaum schlechter laufen können. Die Hoffnung auf eine Aufholjagd in der Bundesliga ist gering, die Sorgen vor dem direkten Wiederabstieg groß.

Noch kein Testspiel gewonnen, Leistungsträger mit schweren Verletzungen verloren, dazu fehlende Verstärkungen: Die Vorbereitung auf die Restsaison hätte für Schalke 04 kaum schlechter laufen können. Im Trainingslager wollte sich der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga eigentlich auf eine Aufholjagd einstimmen, nach zehn Tagen im türkischen Belek überwiegt aber der Frust.

„Das geht nicht. Jeder hat den Anspruch, im ersten Pflichtspiel auf dem Platz zu stehen“, schimpfte Trainer Thomas Reis nach dem 0:1 im Testspiel gegen Zweitligist 1. FC Nürnberg am Dienstag, „so kann man sich nicht präsentieren.“ Stürmer Kenan Karaman sprach gar von einer „Katastrophe“. 

Knäbel sieht „gute, harte Arbeit“

Die Aufbruchstimmung auf Schalke, die nach der Verpflichtung von Hoffnungsträger Reis entfacht war, ist wieder dahin. Nicht eines der bislang fünf Testspiele haben die Königsblauen gewonnen, die Gegner - darunter Drittligist VfL Osnabrück, das Schweizer Schlusslicht FC Zürich, Rapid Wien (alle 2:2) und Hajduk Split (3:4) - waren dabei keineswegs übermächtig.

Und trotzdem bescheinigte Peter Knäbel der Mannschaft „gute, harte Arbeit. Das ist die Basis, mit der wir gestärkt in die verbleibenden 19 Spiele gehen werden“, bilanzierte der Sportvorstand. Der Auftakt in die Restsaison hat es allerdings in sich. Erst gastieren die Knappen bei Eintracht Frankfurt (21. Januar), drei Tage später empfängt Schalke den Champions-League-Aspiranten RB Leipzig. Schon jetzt beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz fünf Punkte.

Gesucht wird noch ein Flügelspieler

Umso wichtiger wäre daher ein Erfolgserlebnis bei der Generalprobe am Samstag gegen Werder Bremen. Für den Klassenerhalt benötigt das Team nach Meinung der eigenen Anhänger aber Verstärkungen - und dort hapert es noch. Bislang ergänzten die Schalker mit Linksverteidiger Jere Uronen (Stade Brest) und Innenverteidiger Niklas Tauer (Mainz 05/Leihe) lediglich ihre Abwehr.

Gesucht wird noch ein Flügelspieler. „Wenn wir den Passenden finden, werden wir zuschlagen“, sagte Knäbel, der aber auch zugab, dass die Transferperiode bisher „hätte besser laufen können“. Dazu brachen zuletzt mit Torjäger Sebastian Polter (Verdacht auf Kreuzbandriss) und Sechser Alex Kral (Bandscheibenvorfall) wichtige Spieler weg, auch Kreativspieler Rodrigo Zalazar (Mittelfußbruch) fehlt wohl noch länger.

Immerhin möchte Angreifer Simon Terodde seinen auslaufenden Vertrag verlängern. Der Rekordtorschütze der 2. Liga, in der Bundesliga aber noch mit Ladehemmungen, fühlt sich jedoch im Unterhaus wohler. Und dort will Schalke eben nicht mehr landen.