Beim Umzug in Gerlingen kann man sich auch ganz schön gruseln. Foto: Simon Granville

Der 44. Faschingsumzug in Gerlingen ist einer der Höhepunkte eines närrischen Wochenendes in der Stadt.

Gleich hinter dem Polizeiwagen, der den Weg sichert, heizt Udo Dölker kräftig ein. Der Präsident und Maskenmeister des Frohen Faschingsclub FFC Gerlingen ist Punkt 13.33 Uhr gestartet. Im Elferrat-Ornat führt er mit „Schella Hopp, Schella Hopp, Schella Hopp Hopp Hopp“ samt FFC-Prinzenpaar – Dani I. von Unterriexingen und Prinzessin Finja I. von der schwarzen Rose thronen im Cabriolet – die Narrenriege an. Die ist beachtlich: 86 Gruppen aus naher und weiterer Region sind dem Aufruf des FFC gefolgt, am 44. Gerlinger Faschingsumzug teilzunehmen; rund 2500 Närrinnen und Narren machen nun zur fünften Jahreszeit die Innenstadt mit ihren Faxen unsicher.

Manche Zunft nimmt schon viele Jahre am Gerlinger Umzug teil, wie etwa die Sumpfgoischder Schwaikheim. Andere wiederum feiern Premiere. „Wir sind zum ersten Mal hier“, sagt Fabian von den Hörnles Hexa Simmozheim. Und betont, was von allen Narren zu hören ist: „Toll, nach zwei Jahren Zwangspause durch Corona endlich wieder bei einem Umzug zu sein.“ Die Dalba-Hexa aus Hochdorf verweisen indes auf ihre Badewanne, in der sie die Fasneter durchwirbeln. Benjamin ist einer von ihnen. Auch der Elfjährige macht das erste Mal mit – im Häs, also kostümiert. „Freue mich total, werde viele Süßigkeiten werfen.“ Seine Mutter lacht: „Dalba hex, Dalba hex, Dalba hex - hex – hex“.

Das ist nur einer von vielen Narrenrufen, die an diesem Nachmittag zu hören sind – und die jeweils FFC-Ehrenpräsident Siggi Mayer an der Urbanstraße beim Rathaus vorstellt. Von dort ziehen die Hexen, Häsle, Kropfschella und was sonst alles auf der Gass’ ist, über Schul-, Schiller- und Christophstraße bis zur Kirchstraße und zurück zum Platz des Schultes und der Stadthalle, wo dann an Ständen mit Speis und Trank drinnen und draußen gefeiert wird.

Peitschen knallen, Schellen klingeln, Rätschen surren, die Schaulustigen am Wegesrand werden zum Tänzchen geholt, mit Besen gejagt und Konfetti überhäuft, im Gesichter bemalt. Die Stimmung ist auf beiden Seiten bestens, Viele singen die Fasnetslieder, und Schlager mit, die allenthalben ertönen – kostümiert als Nemo, Tiger, Hippies, und anderes Fantasievolles mehr. Auch eine Mitarbeiterin des Gerlinger Ordnungsamts freut sich über so viel Frohsinn. „Das sind bestimmt 3000 Besucherinnen und Besucher.“