In Vorbereitung auf den Winter trainieren 170 Mitarbeitende der Abfallwirtschaft Stuttgart den Umgang mit Schneepflug und Räummaschine.
Stuttgart - Der Sommer kehrt für einige letzte Tage zurück und doch spricht man bei der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) bereits über Schnee, Matsch und Eis: Um für den Winter richtig vorbereitet zu sein, werden rund 170 Fahrerinnen und Fahrer für den Umgang mit Räum- und Streufahrzeugen trainiert. Thomas Weber ist für den theoretischen Teil des Trainings verantwortlich: „Wir gehen vor allem auf Arbeits- und Verkehrssicherheit ein. Wir besprechen auch Verordnungs- und Gesetzesänderungen, die dazu führen, dass sich Fahrer anders verhalten müssen, als in den Jahren zuvor.“ Die meisten Teilnehmenden sind bereits im Winterdienst gefahren und frischen ihr Wissen beim Training auf. Neben dem theoretischen Teil steht auch eine praktische Übung mit Parcours auf dem Plan. „Praktische Übungen in diesem Bereich sind sehr wichtig, sowohl für die Sicherheit unserer Mitarbeitenden als auch die der Bürgerinnen und Bürger“, bestätigt Andrea Schlepper, Pressesprecherin der AWS.
Glatteis lässt sich zwar nicht simulieren, enge Straßen hingegen schon
Neben fahrenden Autos und Passanten müssen die Fahrenden nämlich auch den Pflug im Blick behalten: Je nach Schneemenge und -beschaffenheit muss dieser anders eingestellt werden. Außerdem ist der Pflug schwer zu lenken und hat Überbreite, was das Fahren in Stuttgarts engen, steilen Straßen zusätzlich erschwert.
Anna Bauer fährt selbst im Winterdienst und leitet die praktische Übung, einen Hindernisparcours, an: „Glatteis und kalte Temperaturen können wir jetzt im Spätsommer natürlich nicht simulieren. Aber geografische Gegebenheiten: Im Parcours geht es durch einen Slalom und dann durch zwei Mülltonnen, bei denen man den Abstand einschätzen muss. Am Ende müssen die Teilnehmer rückwärts einrangieren.“
Ein Schneepflug ist trotz gleicher Steuerung eine Herausforderung
Das ist gar nicht so einfach, vor allem für die, die zum ersten Mal auf einem Schneepflug sitzen: 16 Neueinsteiger nehmen dieses Jahr am Training teil. Erfahrung mit großen Fahrzeugen haben zwar alle, aber das Fahren eines Schneepflug ist wieder eine andere Herausforderung: „Die Steuerung bei den Fahrzeugen ist zwar die gleiche, da zum Beispiel Gießfahrzeuge im Winter zu Streufahrzeugen umgebaut werden. Aber die Anforderungen an die Fahrenden sind trotzdem sehr unterschiedlich“, weiß Michael Schütte, der die Schulung als Fahrlehrer begleitet. Bei einer Kehrmaschine, so erklärt er, müsse die Fahrerin beispielsweise darauf achten möglichst nah am rechten Rand zu fahren. Beim Streufahrzeug müsse man eher in der Mitte fahren, um möglichst viel Streusalz auf der Straße verteilen zu können.
Im Winter haben die Streu- und Räumfahrzeuge festgelegte Routen, die rund um die Uhr befahren werden. Wer sich wundert, warum teilweise auch im Herbst Schneepflüge auf den Straßen zu sehen sind: Die Fahrer sind bereits einige Wochen vor Einsatzbeginn unterwegs, um die Routen kennzulernen. So sollen die Fahrenden sich an Besonderheiten auf der Strecke, den Straßenverkehr und das Navigationssystem gewöhnen können, bevor es dann im November mit dem Winterdienst losgeht.