Nicht nur beim Fällen der Bäume herrscht Gefahr. Foto: Gottfried / Stoppel

Wenn Waldwege gesperrt sind, sollten sie auf keinen Fall betreten werden – auch nicht am Wochenende.

Die rot-weißen Absperrungen am Gewann Sauhag bei Oberbrüden sind nicht zu übersehen: „Durchgang verboten – Forstarbeiten – Lebensgefahr!“ steht dort. „Waldweg gesperrt! Für Sie bei der Holzernte“. Und: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir bei diesen gefährlichen Arbeiten diesen Waldweg zu Ihrer Sicherheit sperren müssen. Vielen Dank.“ Damit wäre eigentlich alles gesagt. Wäre. Doch die Verbotshinweise scheinen viele Waldbesucher nicht zu interessieren. „In wenigen Tagen sind hier mehr als 70 Leute vorbeigekommen, obwohl wir die Banner aufhängen und die Waldwege gesperrt sind“, sagt der Forstunternehmer Marc Klunzinger. Nicht selten werde er beschimpft, und auch die Sperrbänder habe man ihm schon des Öfteren durchgeschnitten.

Warnungen werden ignoriert

Der Revierleiter Hans-Joachim Bek trifft ebenfalls ständig auf uneinsichtige Fußgänger, Jogger oder Radfahrer: „Viele Leute ignorieren die Warnungen und drücken sich unter den Bannern durch oder klettern dann auch noch über gefällte Bäume“, sagt er. Um Ausreden seien sie selten verlegen, „wenn man sie auf ihr Fehlverhalten anspricht, sagen sie sie hätten keine Motorsägen gehört.“

Im Landeswaldgesetz ist unter Paragraf 37 unter anderem geregelt, dass „das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung“ zwar gestattet ist. Unzulässig ist das Betreten von gesperrten Waldflächen und Waldwegen sowie das Betreten von Waldflächen und Waldwegen während der Dauer des Einschlags oder der Aufbereitung von Holz. Aus gutem Grund: Dass die Gefahr groß ist, wenn schwere Maschinen unterwegs sind und Bäume gefällt werden, dürfte noch jedem einleuchten. Was vielen nicht klar ist: Noch Tage und Wochen danach können Bäume und Äste herabfallen. Wird ein Baum gefällt, komme es nicht selten vor, dass Stamm oder Krone benachbarte Bäume beschädigt und dort Äste anbrechen oder abgebrochenes Holz im Geäst hängen bleibe, erklärt der Revierleiter. Mitunter sei es dann nur eine Frage des Windes oder der Schwerkraft, bis der abgebrochene Ast zu Boden stürzt – und im schlimmsten Fall einen Fußgänger schwer bis tödlich verletzen kann.„Wenn die Waldarbeiten beendet sind, begehen wir die entsprechenden Bereiche und geben die Wege wieder frei, wenn absolute Sicherheit beim Betreten gewährleistet werden kann“, sagt Bek und bittet um Verständnis und Geduld.