Jörg Mayer nimmt kaputte Räder mit Abstand an und repariert sie. Foto: Roberto Bulgrin

Logopädie-Praxis, Augenoptiker oder Fahrradladen: Viele Geschäfte sind trotz des Coronavirus weiterhin für ihre Kunden da – auch dank des EZ-Verbindet Marktplatzes.

Kreis Esslingen - Fahrradfahren und Spazierengehen gehören zu den Hobbys, die in der Corona-Zeit bundesweit noch erlaubt sind – mit dem nötigen Sicherheitsabstand. Dass viele Menschen bei Frühlingswetter das Rad schnappen und in die Natur fahren, merkt auch Jörg Mayer, Inhaber des Fahrradgeschäftes Bike Mayer in Esslingen. „Im Moment habe ich viel zu tun. Einige Kunden holen nun ihre alten Räder aus dem Keller“, sagt Mayer, der auch in Corona-Zeiten die Drahtesel in seiner Werkstatt in der Küferstraße 24 repariert. „Fahrradfahren ist eine Freizeitbeschäftigung, die man noch machen darf, und eine Möglichkeit, mit der Familie etwas zu unternehmen“, sagt Mayer. Viele hätten auch Angst, in die Bahn oder den Bus zu steigen, und würden daher das Rad nehmen. Wie der Kunde das kaputte Fahrrad zur Reparatur bringen kann? Der Kunde mache telefonisch einen Termin aus. „Dann kommt er zur Werkstatt, ruft mich an, wartet draußen und übergibt das Fahrrad“, sagt Mayer, der gemeinsam mit einer Hilfskraft zu den Öffnungszeiten erreichbar ist. Vor Ort schreibe er auf, was am Rad kaputt ist, der Kunde bleibe mit Abstand stehen. „Bei mir im Laden ist niemand“, sagt Mayer. Nur zum Bezahlen könne ein Kunde in das Geschäft gehen, dort gebe es zum Schutz an der Kasse eine Plexiglasscheibe.

Den Laden betreten, das dürfen Kunden von Annika Wolf, Inhaberin des Augenoptik-Geschäftes Wolf in Neuhausen, nur zu festen Zeiten und einzeln. Die Augenoptikerin hat derzeit neun Stunden in der Woche geöffnet – bietet einen Notdienst in dringenden Fällen an. „Wenn es nur um eine neue Brille geht, dann verschieben wir den Termin auf die Zeit nach Corona“, sagt Wolf. Sie und ihr Team liefern reparierte Brillen, Kontaktlinsen und Pflegemittel nach Hause. Auch ein Abholservice ist möglich für diejenigen, die ihre kaputte Brille nicht zum Laden bringen können. Ansonsten dürfen Kunden anrufen und ihre kaputte Brille vor die Tür legen. „Meist schicken die Kunden auch per Handy ein Bild von der Brille. Dann wissen wir auch für die Reparatur, was wir bestellen müssen“, sagt Wolf.

Einen veränderten Alltag im Berufsleben, das hat auch Yvonne Wendtlandt, Inhaberin einer Logopädie-Praxis in Aichwald. Der Großteil ihrer Therapien findet als Video-Telefonie statt. „Die Patienten fühlen sich damit wohler“, sagt sie. Es gibt auch Ausnahmen: Einige kämen in die Praxis, oder sie mache Hausbesuche – mit den notwendigen Corona-Sicherheitsvorkehrungen. „Einmalhandschuhe tragen wir schon immer bei der Arbeit, der Mund-Nasen-Schutz ist jetzt neu.“ Zunächst sei es schwer gewesen, diese zu bekommen, dann habe ihr eine Privatperson aber einige geschenkt. Ihr Fazit: „Ich finde, die Therapie kann man in der Praxis viel flexibler gestalten als per Video.“ Zum Beispiel könne sie dem Patienten einen Spiegel geben, dass dieser sich beim Sprechen sehen kann.

Die Logopädin hat sich, wie das Augenoptik- und Fahrradgeschäft, auf der Plattform EZ-Verbindet Marktplatz der Eßlinger Zeitung angemeldet, um ihre Kunden über Services oder Öffnungszeiten zu informieren. Neben dem Marktplatz bietet EZ-Verbindet die Möglichkeit der Nachbarschaftshilfe.

Mehr Infos unter www.ez-verbindet.de

Das Nachbarschaftsportal #EZverbindet ist ab sofort auch telefonisch erreichbar. Vor allem ältere Menschen, die Unterstützung beim Einkaufen oder andere Hilfen in Verbindung mit der Corona-Krise benötigen, können folgende Hotline anrufen: 0711/9310-372. Die Hotline ist ausschließlich für Menschen gedacht, die Hilfe in Anspruch nehmen möchten. Die Eßlinger Zeitung unterstützt Sie gerne bei der Auswahl eines für ihr Anliegen entsprechenden Helfers.