Armut gibt es auch im Kreis Esslingen: Menschen können sich oft trotz Job oder Rente alltägliche Dinge wie einen Kleiderschrank oder eine Matratze nicht leisten. In solchen Fällen springt die EZ-Weihnachtsspendenaktion seit Jahren ein.
Geschenke zu Weihnachten, eine warme Wohnung, gutes Essen und dicke Winterkleidung für frostige Tage: Für viele Menschen ist das selbst in einer so wohlhabendenden Region wie dem Kreis Esslingen nicht selbstverständlich. Soziale Einrichtungen und Initiativen berichten immer wieder von Menschen, die durch das Hilferaster fallen und denen es an Unterstützung fehlt, um sich alltägliche Dinge kaufen zu können. Damit diesen Personen geholfen werden kann, sammelt die EZ-Weihnachtsspendenaktion auch im Januar weiter fleißig Geld. Auch kleine Beträge können helfen.
Frau A. und ihre fünf Kinder haben schwere Zeiten hinter sich. Immer wieder kam es zu häuslicher Gewalt, bis sich die Mutter von ihrem Mann getrennt hat. Nun möchte die Familie einen Neustart schaffen. Weil Frau A. bislang isoliert gelebt hat, muss sie sich erst in ihrem neuen Alltag zurechtfinden. Ein Konto eröffnen, die kleinen Kinder im Kindergarten anmelden und sich im Stadtteil orientieren – all das ist eine große Herausforderung für sie. Weil das Geld knapp ist, ist die Wohnung der kinderreichen Familie sehr karg eingerichtet. Die älteren Kinder schlafen auf Matratzen auf dem Boden, in den Kinderzimmern gibt es keine Schränke. Eine Spende könnte ihnen helfen, dass aus der Wohnung ein schönes Zuhause wird.
2015 ist Mohammad A. vor dem Krieg in Syrien nach Deutschland geflohen, später konnten seine Frau und die beiden Erstgeborenen nachkommen. Zur Familie gehören inzwischen insgesamt sieben Kinder im Alter zwischen drei Monaten und 14 Jahren, darunter ist auch ein Zwillingspärchen. Eine Tochter kam mit einer Fehlbildung der Wirbelsäule auf die Welt. Sie kann zwar den Kindergarten besuchen, braucht aber weiterhin medizinische und physiotherapeutische Behandlung. Der Familienvater arbeitet in einer Reinigungsfirma, doch das Geld reicht nicht aus, um die Familie gut zu versorgen. Die Familie soll deshalb beim Kauf von warmer Kinderkleidung, Babyausstattung und einem Doppelbett unterstützt werden.
Ausweg aus einem Leben mit Spielsucht und Straftaten
Herr K. war neun Jahre lang in der forensischen Psychiatrie untergebracht. Wegen seiner Spielsucht und einer Psychose hatte er mehrere Straftaten begangen. Doch Herr K. hat es mittlerweile geschafft, ein stabiles und straffreies Leben zu führen. Heute wohnt er in einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft. Aufgrund seiner psychischen Erkrankung kann er aber nur vier Stunden am Tag in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten. Herr K. führt ein sehr bescheidenes Leben und teilt sich sein Geld gut ein, um über die Runden zu kommen. Größere Anschaffungen kann er sich nicht leisten, sparen muss er auch bei der Kleidung. Er würde sich deshalb über Unterstützung aus der Spendenaktion freuen. Dann könnte er sich zum Beispiel einen Schrank kaufen.
Tagelang nur Toast, um die Schulden zahlen zu können
Seit vielen Jahren ist Herr H. chronisch psychisch krank und wird ambulant betreut. Er lebt von einer Erwerbsminderungsrente, seinem Werkstattlohn und er bekommt aufstockend Wohngeld. Weil er sich in der Vergangenheit hoch verschuldet hat, muss er extrem sparsam leben. Oft isst er tagelang nur Toast, um seine Schulden monatlich zurückzahlen zu können. Geld für größere Anschaffungen wird er wegen der Schulden auf Jahre hinaus nicht zur Verfügung haben. Herr H. würde sich deshalb über eine finanzielle Hilfe beim Möbelkauf freuen.