Der FC Esslingen (rechts Maurice Regber) hatte mit dem TSV Berkheim (Cem Akkoc) seine liebe Mühe. Foto: /Herbert Rudel

Im Viertelfinale wie im Halbfinale des EZ-Pokals gab es jeweils ein „vorweggenommenes Endspiel“.

Kalle Maier, die „Losfee“ des EZ-Fußballpokals, hatte – ähnlich wie seine Pendants bei der Euro 2024 – nicht unbedingt das allerbeste Händchen gehabt. Der Angreifer des FC Esslingen loste – beim zu erwartenden Verlauf des Turniers – seinem Team gleich für das Viertelfinale Neu-Landeligist FV Neuhausen zu: ähnlich wie Deutschland gegen Spanien in der gleichen Runde bei der EM, von der Papierform her das vorweggenommene Endspiel. Nach den in Baltmannsweiler gezeigten Leistungen und nach dem Spielverlauf hat es in der Vorschlussrunde dann gleich noch ein vorgezogenes Finale gegeben. Der starke Bezirksliga-Aufsteiger TSV Berkheim verlangte Verbandsligist FC Esslingen dabei alles ab.

Viertelfinale

Kurz zusammengefasst sah die Bilanz in der Runde der letzten Acht beim EZ-Pokal folgendermaßen aus: Keine Überraschung, die nominellen Favoriten setzten sich durch. Klar machte es der TSV Berkheim mit 5:0 gegen das Überraschungsteam der Gruppenphase, den B-Ligisten TSV Scharnhausen, der am Samstag allerdings auch personell dezimiert war. Ebenfalls überlegen agierte Verbandsliga-Neuling FC Esslingen gegen den FV Neuhausen: vor allem bis zur Pause. Den 0:2-Rückstand konnte der FVN nicht mehr wettmachen, auch weil Simeon Potsolidis nach einem heftigen Foul die rote Karte gesehen und seiner Mannschaft damit einen Bärendienst erwiesen hatte.

Knapp, aber verdient, war der 1:0-Erfolg des TSV Deizisau gegen den in der Vorrunde noch dominierenden A-Ligisten VfB Reichenbach. Der Bezirksliga-Vertreter hatte mehr vom Spiel und insgesamt die besseren Chancen. Eher müde, ohne große Höhepunkte und torlos verlief die Partie zwischen dem Bezirksliga-Vertreter FV Plochingen und A-Ligist TV Nellingen. Im Elfmeterschießen waren die Plochinger glücklicher.

Halbfinale

In einer packenden Begegnung, die einem Halbfinale absolut würdig war, bezwang der FC Esslingen den TSV Berkheim mit 1:0. Der FCE startete souverän und hatte gleich mehrere Chancen, unter anderem einen Lattenkopfball von Jonas Eichinger, ehe die Berkheimer Fünfer-Kette immer besser ins Spiel fand – und nicht mehr viel zuließ. Als es schon ein wenig nach Elfmeterschießen roch, nutzte dann allerdings Maurice Regber einen der ganz wenigen Fehler des TSV und ersparte dem FCE das Lotteriespiel vom Punkt. Berkheims Coach Patrick Bauer war dennoch bestens gelaunt: „Natürlich bin ich zufrieden. Wir hatten vier Mega-Siege. Läuferisch, taktisch und von der Disziplin her war das wirklich gut.“

Die Intensität war in der zweiten Halbfinal-Partie zwischen dem TSV Deizisau und dem FV Plochingen zwar etwas geringer, spannend ging’s dennoch zu – und das bis über den Schlusspfiff hinaus. Insgesamt hatten die Deizisauer die besseren Torgelegenheiten, nutzen aber keine davon, sodass die Entscheidung vom Punkt fallen musste. Und einmal mehr hatten die Plochinger im Shoot-Out das bessere Ende für sich.