Moderator Achim Seiter geht auch bei den Jüngsten auf Augenhöhe. Foto: Roberto Bulgrin

Die Geschichten am Rand machen den EZ-Lauf so spannend.

Esslingen - Rund um den Eßlinger Zeitung Lauf gab es nicht nur pandemiebedingte Neuerungen. Auch die ungewohnt kalten Temperaturen zeigten Wirkung: So liefen die KSV-Bundesliga-Judokas in Kampfkleidung ohne sonderlich zu schwitzen. Auch den Footballspielern der Raccoons fiel das Tragen ihrer Helme sichtlich leichter als im Sommer. Eine Abkühlung im Zielbereich war bei der 21. Auflage nicht nötig.

„Anfängerfehler“: Sechs Tage in Amt und Würden und gleich der EZ-Lauf als sportlicher Höhepunkt – auch Esslingens neuer Oberbürgermeister Matthias Klopfer ließ es sich nicht nehmen, beim 21. EZ-Lauf seine Joggingschuhe zu schnüren. Mit seiner Zeit von 53:05 Minuten war der OB zufrieden: „Ich hatte mir vorgenommen, unter einer Stunde zu bleiben, das hat geklappt.“ In Sachen Laufstrategie hat sich der 53-Jährige allerdings verhauen: „Ich habe den klassischen Anfängerfehler gemacht und bin die erste Runde deutlich zu schnell angegangen.“ Die zweite Runde war dann noch in Ordnung, die dritte hatte es aber in sich. „Der Anstieg zum Marktplatz war plötzlich mörder-steil, in der vierten Runde ging es dann aber wieder“, sagte Klopfer. Für das nächste Mal habe er das aber besser im Griff, versprach der Verwaltungschef, der für das Klinikum Esslingen am Start war.

Stabwechsel: Zum ersten Mal war Hans-Peter Mayer (TSV Denkendorf) als zertifizierter Kampfrichter des Deutschen Leichtathletikverbands beim 21. EZ-Lauf in verantwortlicher Position. Der 65-Jährige folgt dem Ehepaar Hugo und Rosemarie Bantel (LG Filder) nach, das das Zepter in jüngere Hände abgeben wollten. Komplett ins kalte Wasser werfen wollten die Bantels ihren Nachfolger dann aber doch nicht. „Wir kennen uns seit über 40 Jahren, da hilft man sich“, erklärte die 74-jährige Rosemarie Bantel. So waren sie und ihr 79-jähriger Ehemann wie eh und je im Start-Ziel-Bereich zu finden und unterstützten ihren Nachfolger nach Kräften.

Spitzenposition: Zum ersten Mal fuhr der bunten Läuferschar bei den Schülerläufen sowie beim Hauptlauf eine E-Vespa vom MK Cycleshop aus Esslingen voraus. Die beiden Fahrer Florian Knauf und Jens Bauerschmidt wechselten sich ab und hatten im Vorfeld mit der Vespa die Strecke abgefahren. „Die Kurven sind spitz und das Kopfsteinpflaster kann es auch in sich haben“, erklärte Knauf den „Übungslauf“.

Starke Arme: Da wegen der Hygieneregeln die Eltern der Bambini angehalten waren, ihre Kinder nicht selbst im Zielbereich in Empfang zu nehmen, sondern zu warten, bis der Nachwuchs von selbst aus der Zone rauskommt, waren bei den Läufen der Kleinsten Mitglieder der Karateabteilung der TSG Esslingen im Zielbereich stationiert. Die starken Männer und Frauen machten ihren Job gut und leiteten die Kinder sicher in die Arme ihrer Eltern.

Neue Stimme: Achim Seiter übernahm zum ersten mal die Moderation am Streckenrand und interviewte gleich die Jüngsten. „Einfach loslaufen“, wollten die Bambini-Läufer und zählten mit Seiter von zehn runter bis zum Startschuss. Der 59-jährige Seiter folgte auf den langjährigen Moderator Rafael Treite.

Unverhoffter Lauf: Dass der neue EZ-Lauf-Moderator Achim Seiter dann auch noch selbst mitlief, war so nicht geplant. „Ich war dann auch zu langsam, der Papa hat mich abgelöst und ist mit seiner Tochter weiter bis durchs Ziel gelaufen.“ Die Kleine war zuvor etwas verängstigt auf der Bambini-Strecke stehengeblieben. Seiter ist sportlich sonst eher auf dem Fahrrad unterwegs.

Böse Überraschung: Bereits am Samstag hatten die TSGler einiges an Material zur Schelztorhalle gebracht – unter anderem einen großen Stromverteilerkasten, der zwar über Nacht im Außenbereich stand, aber mit einer dicken Eisenkette extra gesichert war. Als am Sonntagmorgen gegen 5 Uhr allerdings die ersten Helfer eintrafen, fehlte der Kasten. „Das war ärgerlich“, sagte TSG-Vorstandsvorsitzender Gerald Lietzenmayer. Ein neuer Verteilerkasten war auf die Schnelle nicht aufzutreiben – mit Hilfe des DRK wurde aber eine Ersatzversorgung auf die Beine gestellt.

Judogi statt T-Shirt: Die Bundesliga-Judokas des KSV Esslingen tauschten in diesem Jahr ihre gelben Lauf-T-Shirts gegen ihre Wettkampfbekleidung, die Judogis. „Ob wir im Sommer auch so laufen, müssen wir uns noch überlegen. Vielleicht dann mit kurzen Hosen“, sagte Denis Stripf. Die Beweglichkeit war doch etwas eingeschränkt.

Siegerehrung: Am Lauf-Sonntag hat es nicht wie gewohnt vor der Schelztorhalle eine Siegerehrung gegeben. Doch die Schnellsten sollen trotzdem gewürdigt werden. Termin für die Siegerehrung ist Dienstag, 9. November. Ab 18 Uhr (und etwa bis 19 Uhr) werden den jeweils drei Erstplatzierten aller Läufe im Verlagsgebäude der Eßlinger Zeitung Pokale überreicht. Bambini und Schülern natürlich in Begleitung der Eltern. Mit Blick auf die Ergebnislisten sollten sich die jeweils drei Schnellsten der vier Bambini- und drei Schülerläufe (jeweils männlich und weiblich) sowie des Hauptlaufs (Frauen und Männer) unter E-Mail: marketing@bechtle-online.de melden, ob sie an der Siegerehrung teilnehmen.

Erfahrung: Bei der Siegerehrung werden aber nicht nur die Schnellsten geehrt. Neben den ganz jungen laufen auch ganz erfahrene Sportlerinnen und Sportler beim EZ-Lauf mit. Und es ist guter Brauch, die älteste Teilnehmerin und den ältesten Teilnehmer zu ehren. Dies waren beim 21. Eßlinger Zeitung Lauf Brigitte Fallscheer – zum wiederholten Mal – und Helmut Bauer. Auch die beiden sollten sich unter E-Mail: marketing@bechtle-online.de melden, ob sie an der Siegerehrung am morgigen Dienstag teilnehmen .