Der 24. Eßlinger Zeitung Lauf sorgt für das ein oder andere Kuriosum – und ein paar schöne Geschichten.
Ein jeder EZ-Lauf schreibt seine eigenen Geschichten – in diesem Jahr waren es welche von schwimmenden Pavillons über einen Läufer in Socken bis hin zu einem guten Zweck für Kinder in Armut.
Pavillon auf Abwegen: Nicht alle waren so erfolgreich wie die Läufer. Ein Pavillon hatte bereits vor dem ersten Startschuss des Tages einen Schwächeanfall, hielt dem Druck nicht stand und knickte ein. Ob hierfür Ersatz gefunden wurde, ist nicht bekannt.
Doppeltes Lima-Jubiläum: In diesem Jahr feiert das Esslinger Lima-Theater gleich zwei Jubiläen. Vor 40 Jahren wurde das Literarische Marionettentheater von Wilhelm Preetorius gegründet, heute liegt die Leitung in den Händen von Andreas Weiner. Und seit 20 Jahren gibt es das Prima-Lima-Laufteam, das ununterbrochen seit dem Jahr 2005 auch am EZ-Lauf teilnimmt. Angefangen mit einem guten Dutzend Läuferinnen und Läufern, waren in diesem Jahr um die 30 Sportler am Start – und wie in jedem Jahr auch Andreas Weiner: „Wir sind stolz, dass wir seit der Gründung unseres Lauftreffs aus einem spontanen Lauf mehrerer Freunde des Lima-Theaters jedes Jahr am EZ-Lauf teilgenommen haben.“ Dieses Jahr wurde die Aktivitäten vom Lima sogar noch ergänzt, es wurde eine zusätzliche Verpflegungsstation am Theater eingerichtet. „Aufgrund der Streckenänderung war der Abstand zwischen den einzelnen Wasserstellen groß, daher haben wir beschlossen, selbst etwas zu unternehmen und diese Verpflegungsstelle mit Unterstützung der Eßlinger Zeitung eingerichtet“, berichtet Weiner. Und das Lima-Team hat in seiner 20-jährigen Laufgeschichte auch schon einige Erfolge vorzuweisen: Insgesamt gab es zwei Einzelerfolge sowie mehrere Podestplätze bei der Mannschaftswertung des EZ-Laufs. Und in diesem Jahr? Andreas Weiner war wie immer am Start und hat sein Ziel, gesund und unter einer Stunde ins Ziel zu kommen, wie bei jedem Start bislang erreicht.
Obst für alle: 435 Kilogramm Bananen, 215 Kilogramm Äpfel und mehr als 100 Kästen Sprudel wurden für die Läuferinnen und Läufer am Ende der Strecke von den Helfern der TSG Esslingen bereitgestellt. Im Gegensatz zum Vorjahr – als die Teilnehmer in einer Affenhitze alle Lebensmittel-Vorräte benötigten – blieb auch noch etwas davon übrig. Dennoch fand das Essen einen Abnehmer, denn die Überreste wurden an die Tafel gespendet. Eine schöne Aktion.
Kind ohne Schuh: Während das ein oder andere Kind seine Mama oder den Papa verlor und anschließend hilfesuchend zum Sprecherwagen kam, verlor Mats Leo Drebes beim Start des AOK-Schülerlaufs 1 seinen Schuh. „Mir ist jemand hinten rein getreten, dann bin ich hingefallen, ein paar sind über mich drüber gefallen“, sagte Mats Leo Drebes, der sich dabei nicht verletzte, den Lauf in der Folge aber nur noch mit einem Schuh fortsetzte. Sockig lief er dennoch auf den vierten Platz. An der Ziellinie fand der Schuh dann wieder seinen Besitzer. „Nächstes Mal will ich lieber wieder mit beiden Schuhen laufen“, resümierte Mats Leo Drebes.
Laufend engagiert: Eine Rekordzahl von 107 Läuferinnen und Läufern stellte die Caritas-Mannschaft im diesem Jahr. Für alle 107 spendeten Unternehmen Geld, welches die Caritas anschließend an Kinder in Armut weitergibt. „Das betrifft alles, was Bildung und Teilhabe anbelangt“, sagte Nathalie Schönfeld, die als Führungskraft gemeinsam mit ihrem Team für die Organisation der Caritas-Läufer verantwortlich war. „Die Organisation ist immer eine Team-Maßnahme, am Ende waren sechs Mitarbeitende hauptverantwortlich, aber es liefen ja auch einige von uns mit“, erklärte Schönfeld, die eine von rund 100 Mitarbeitenden in der Esslinger Caritas ist. „Unsere Läufer wissen, dass sie für den guten Zweck laufen“, sagte Schönfeld. Genau das sei es auch, was ihr bei ihrem Teilnehmer-Feld besonders imponierte. „Ich finde es einfach spitze, dass sie alle nicht nur an diesem tollen Lauf teilnehmen, sondern gleichzeitig auch etwas Gutes tun. Es geht um Kinder. Wir wollen, dass alle Kinder an der Gesellschaft teilhaben können.“ Daher lautete das Motto der Caritas auch: „Laufend engagiert gegen Armut.“
Massage gefällig? Leicht angeschlagen und untrainiert ging es für Ulrich Schneider an den Start des EZ-Laufs. Doch mit Erreichen der Ziellinie war der (Arbeits-)Tag für den Physiotherapeuten noch lange nicht zu Ende. Denn Schneider war mit seinem Team von Physio Esslingen im Einsatz und versorgte sowohl vor, als auch nach den Läufen die Teilnehmer. „Unser Angebot wurde super angenommen, wir waren schon morgens voll beschäftigt“, sagte Schneider eine gute halbe Stunde, nachdem er ins Ziel gekommen war. Zu diesem Zeitpunkt trudelten immer mehr Läufer in die Sporthalle des Georgii-Gymnasiums. Ulrich Schneider selbst spürte „zwar auch die Beine“, ließ an der Massagebank jedoch erst einmal die anderen vor. Neben den üblichen Brennpunkten an der Wade und den Oberschenkeln musste sein Team von rund 40 Physios „erstaunlich viel an den Hüften und Rücken“ der Läufer kneten.