Ein historischer Moment: Wolfschlugens Handballer Fabian Dirmeier zieht die allerersten Frauen-Gruppen eines EZ-Handballpokals. Gut gelaunt und gespannt schauen zu, von links: Felix Zeiler vom Männer-Titelverteidiger TSV Neuhausen, EZ-Sportchef Sigor Paesler und vom TSV Wolfschlugen Spielerin sowie Losfee Jasmin Dirmeier und Abteilungsleiter Wolfgang Stoll. Foto: /Jörn Kehle

Der Spielplan des EZ-Pokals 2025 steht: Titelverteidiger Neuhausen trifft unter anderem auf Plochingen. Die Wolfschlugenerinnen freuen sich bei der EZ-Pokal-Premiere der Frauen auf Denkendorf.

Die Dirmeier-Geschwister waren zufrieden, welche Gegner sie sich gegenseitig zugelost hatten – und alle anderen waren es auch. Die Gruppen und damit der Spielplan des 29. EZ-Handballpokals vom 4. bis 6. Januar im Esslinger Sportpark Weil stehen. Und alle freuen sich auf die Premiere der Frauen bei dem Traditionsturnier, das diesmal vom TSV Wolfschlugen ausgerichtet und von der Volksbank Mittlerer Neckar, Kaufland, Leos Sportmarketing sowie Bocklet Rollladen und Sonnenschutz unterstützt wird.

Hier gibt es weitere Informationen sowie den Spielplan zum EZ-Handballpokal 2025

Jasmin Dirmeier, die Handballerin des Wolfschlugener Drittligisten, bezeichnet es als „Ehre“ und „Freude“, dass zum allerersten Mal Frauen um den Pokal der Eßlinger Zeitung kämpfen. Und: „Es kommt auch ganz gut an hier im Bezirk.“ Sie beobachtete genau, welche Vereinsnamen ihr Bruder Fabian im Foyer der Wolfschlugener Sporthalle aus dem zum Lostopf umfunktionierten Wanderpokal – der Männer – zog. „Ich freue mich am meisten auf Denkendorf, vor langer Zeit habe ich da auch mal gespielt und es ist der Heimatverein von unserer Anna Tonn. Es ist gut, da auf alte Bekannte zu treffen“, sagt sie. Dazu bekommen es die Wolfschlugenerinnen in der Gruppe mit dem HC Wernau, dem starken Zweiten der Bezirksoberliga, zu tun.

Wolfschlugens Abteilungsleiter und EZ-Pokal-Cheforganisator Wolfgang Stoll hält die andere Gruppe mit dem TV Nellingen und dem TV Reichenbach für „die etwas stärkere“. Hier sind zudem die Landesligisten Team Esslingen und TB Neuffen am Start. Stoll redet nicht drumherum, dass für ihn seine Wolfschlugenerinnen „klarer Favorit sind, da gibt es nichts anderes“. Jasmin Dirmeier steht daneben, lächelt und widerspricht leicht: „Das würde ich jetzt nicht so sagen. Ich weiß tatsächlich gar nicht, ob wir eine Turniermannschaft sind, wir haben in der Vorbereitung nie ein Turnier gespielt.“ Aber natürlich sei es ihr Ziel, „den Titel zu holen“.

Dass in der Wolfschlugener Gruppe ein Team weniger antritt als in der anderen, liegt daran, dass sowohl ein Frauen- als auch ein Männerteam mittlerweile seine Anmeldung wieder zurückgezogen hat. Das bedauern alle Beteiligten, aber schnell war das Spielplan umgebaut und das Turnier bleibt mit nun insgesamt 16 Teams hoch attraktiv und spanende Spiele sind vorprogrammiert.

TSV Neuhausen will den Titel verteidigen

Die Gruppen der Männer loste Jasmin Dirmeier aus und diesmal schaute ihr Bruder Fabian gespannt zu, ebenso wie Felix Zeiler, der als Spieler des Titelverteidigers und Drittligisten TSV Neuhausen den Pokal mitgebracht hatte. „Unser Ziel ist es natürlich, den Titel zu verteidigen“, sagt Zeiler und blickt besonders gespannt dem Duell mit dem Regionalligisten TV Plochingen entgegen: „Gegen Plochingen haben wir schon in der Vorbereitung gespielt und uns schwergetan“, erklärt er – zudem ist es eine Begegnung mit seinem Ex-Club. Für Zeiler war die Auslosung ein Heimspiel, da er aus Wolfschlugen stammt.

Zudem treffen die Neuhausener und Plochinger in der Gruppe auf die Verbandsligisten TV Reichenbach und SG Hegensberg/Liebersbronn sowie den polnischen Drittligisten Swit Szaflary. Dass der erstmals internationales Flair zum EZ-Pokal bringt, ist nicht nur in den Augen von Stoll „eine gute Sache“. Den EZ-Pokal 2025 deshalb nicht nur beim Handball-Verband Württemberg (HVW), sondern auch beim Deutschen Handballbund (DHB) anzumelden, haben Stoll und seine Mitstreiter längst erledigt.

Für den Funktionär sind die Neuhausener freilich der Top-Favorit im Feld der Männer, obwohl er ihre Gruppe etwas stärker einschätzt als die andere mit seinen Wolfschlugenern, deren Oberliga-Konkurrent TSV Deizisau sowie dem Regionalligisten HSG Ostfildern und dem Verbandsligisten TSV Denkendorf: „Diese Gruppe halte ich für ausgesprochen ausgeglichen, da gibt es keinen Favoriten.“

Und was sagt Wolfschlugens Fabian Dirmeier zum Los-Händchen seiner Schwester Jasmin? Zunächst mal gibt er eine Kampfansage ab. „Wir werden Erster, ganz klar“, sagt er, was ein kurzes Grinsen von Zeiler und den Hauch eines Zusammenzuckens bei Abteilungsleiter Stoll hervorruft. Es sind zwar in Neuhausen, Plochingen und Ostfildern drei Mannschaften im Rennen, die in höheren Klassen spielen, aber die Wolfschlugener strotzen als Oberliga-Spitzenreiter nur so vor Selbstvertrauen.

In der Gruppenphase freut sich Fabian Dirmeier vor allem auf die Begegnungen mit Ostfildern und Deizisau: „Gegen die Deizisauer war es ein cooles Spiel“, erinnert er sich gerne an den jüngsten 28:25-Ligasieg. Und: „Gegen die HSG wird es auch ein persönliches Spiel, denn bei uns in Wolfschlugen spielen drei Ex-HSGler, ich inbegriffen.“ Da in der Gruppe 1 ein Team weniger antritt, sind in den Viertelfinalspielen am Finaltag mit Ausnahme von nur einer alle Mannschaften noch dabei. Bei den Frauen qualifizieren sich die ersten beiden Teams jeder Gruppe fürs Halbfinale.

„Ich finde es gut, dass wir den EZ-Pokal durch die Frauen aufwerten“

Stoll spricht zufrieden von „einer guten Auslosung“ und findet es charmant, „dass wir die Spiele der Frauen mit denen der Männer vermischen, es wird sicher ein ganz interessantes Turnier“. So werden am Dreikönigstag die Halbfinalpartien im Wechsel und die Endspiele nacheinander angepfiffen. Überhaupt hat sich Stoll auch in seiner Funktion als Vorsitzender des Handball-Bezirks früh dazu bekannt, ein Frauenturnier zu integrieren: „Ich finde es gut, dass wir den EZ-Pokal durch die Frauen aufwerten.“