Via Instagram hält Anna Lederle die Außenwelt auf dem Laufenden. Foto:  

Anna Lederle gehört zu den 370 Helferinnen und Helfern der SG Heli, die den EZ-Pokal möglich machen. Lederles Ziel: Dass alles aussieht, wie aus einem Guss.

Keine Frage, ohne die teilnehmenden Handball-Teams wäre der EZ-Pokal nicht möglich. Mindestens genauso wichtig sind aber die 370 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die das Sportspektakel auf die Beine gestellt haben. Sie sorgen an der Getränkeausgabe dafür, dass die Zuschauer keine trockenen Kehlen bekommen, schöpfen in der Küche Maultaschen und Kartoffelsalat, spülen bei technischen Ausfällen gewaltige Geschirrberge von Hand und kümmern sich um die Spielelandschaft – hinter jedem Handgriff steckt ein Vereinsmitglied der SG Hegensberg/Liebersbronn, dem diesjährigen Ausrichter des EZ-Pokals. Und eine von ihnen ist Anna Lederle.

Die 32-Jährige ist viel auf Achse während des EZ-Pokals im Sportpark Weil, um ihren Hals hängt ein Schild mit der Aufschrift „Ask me“, also „frag mich“. Häufig findet man sie am Spielfeldrand, wo sie aufmerksam das Treiben auf dem Feld beobachtet . Das macht die ehemalige Spielerin nicht nur aus sportlichem Interesse und weil Handball für sie „Emotion pur“ ist. Lederle ist für die Kommunikation der SG zuständig. Mit einem kleinen Team hält sie die Fans auf dem Laufenden, die nicht in der Halle sein können. Auf Instagram lädt sie laufend Videos, Fotos, kurze Textchen oder die aktuellen Entwicklungen in der Tabelle hoch. „Das macht mir einfach Spaß“, sagt sie.

Das Gemeinschaftsgefühl stärken

Normalerweise ist es Lederle, die andere ins Rampenlicht rückt. Dass es beim Gespräch in der EZ-Pokal-Cafeteria nun um sie geht, ist für die Esslingerin ungewohnt. Bereits seit 2012 kümmert sie sich bei Heli um den Außenauftritt. Wichtig ist der studierten Wirtschaftsinformatikerin, dass auch optisch alle wie aus einem Guss ist, häufig spricht sie von „Corporate Identity“. Wo also Heli drin ist, soll auch Heli draufstehen. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl.

Die Beiträge auf Social Media sind allesamt durchgestylt, die Farben Blaugrün, Rot und Schwarz ziehen sich durch die Instagram-Stories der SG Heli, auch die Schriften sind aufeinander abgestimmt. Alles passt zusammen. Und auch inhaltlich gibt es einen Fahrplan: Auf die jüngsten Spielergebnisse folgen Aktualisierungen der Tabelle. Auch kurze „Behind the Scenes“-Videoclips werden veröffentlicht, zum Beispiel aus der Kinderspielelandschaft, dem Highlight für den Handball-Nachwuchs.

Vier bis fünf Personen aus dem Verein unterstützen Anna Lederle. Sie haben Vorlagen für die Kurzvideos gestaltet oder springen mal ein, wenn die 32-Jährige keine Zeit findet. Denn sie hat noch einige andere Aufgaben. In ihrem Hauptbereich, der Optik, hat sie sich nicht nur dem Auftritt auf den Sozialen-Netzwerken angenommen, auch die Homepage ist unter ihrer Regie überarbeitet worden. Zudem haben nun alle Teams des Vereins zumindest ähnliche Trikots: „Das ist vor allem für die Jugend-Spieler schön“, sagt sie. Der Nachwuchs spielt jetzt in Shirts, die auch die Großen tragen.

„Die SG liegt mir am Herzen“

Und darum geht es Lederle letztendlich: Den aus ihrer Sicht ohnehin schon besonderen Zusammenhalt in der SG weiter zu stärken. Dazu gehört für sie auch, dass man sich einbringt. „Ich will den Jugendlichen auch zeigen, was möglich ist, wenn man sich engagiert“, sagt Lederle. Sie glaubt fest daran, dass der Beitrag zum Vereinsleben auch die soziale Entwicklung fördert, dies solle man „nicht unterschätzen“. Seitdem sie als Kind mit dem Handballspielen begonnen hat, habe ihr der Verein sehr viel gegeben. Das Wichtigste: „Ich habe einfach gelernt, was möglich ist, wenn man zusammenarbeitet“, erklärt sie. Das habe auch der EZ-Pokal gezeigt. In kurzer Zeit sei mit viel Engagement und Zeiteinsatz der Mitglieder eine große Aufgabe bewältig worden.

Mehrere Stunden pro Woche opfert Lederle für die SG. Manchmal, so sagt sie, bringe sie das auch an ihre Grenzen. Doch dann folgen die Momente, in denen sie die Früchte ihrer Arbeit sieht: „Die SG liegt mir so am Herzen. Jeder Einzelne bei uns, der spielt, trainiert, irgendeine Funktion hat – ich möchte einfach, dass jeder zufrieden ist und gerne in die Sporthalle an der Römerstraße kommt. Das ist meine Motivation, weshalb ich das mache“, erklärt Lederle.