Gibt es auch in diesem Jahr eine Sektdusche für Neuhausens Trainer Tobias Klisch von Kapitän Hannes Grundler (rechts) und Luis Sommer? Foto: /Herbert Rudel

In der Gruppe 2 treten unter anderem der Favorit und eine Unbekannte an.

Vier aus fünf heißt es in der Gruppe 2 der Männer, was das Weiterkommen betrifft. Für Veit Wager, den Trainer des Verbandsligisten SG Hegensberg/Liebersbronn bedeutet das realistisch betrachtet: „Wir haben die schwerere Gruppe erwischt mit dem TSV Neuhausen als absolutem Turnierfavoriten. Wir werden mit dem TV Reichenbach um den Platz im Viertelfinale kämpfen.“

Coach Jochen Masching von eben dem Ligakonkurrenten Reichenbach sieht sein Team in der Außenseiterrolle und tut dies mit Blick auf die Tabelle, in der Heli Dritter und der TVR Fünfter ist: „Wir spielen gegen Mannschaften, die es in sich haben und auf dem Papier alle nominell besser aufgestellt sind. Aber wir wollen überraschen.“ Freilich ist da eine gute Portion Understatement dabei, denn beide Mannschaften haben bislang 14 Pluspunkte gesammelt, der TVR hat lediglich aufgrund einer mehr absolvierten Partie zwei Minuspunkte mehr – und das Ligaduell mit den Berghandballern Ende Oktober knapp gewonnen.

Einig sind sich alle darin, dass an den Neuhausenern in Sachen Favoritenrolle nichts vorbeiführt – auch die Maddogs selber sehen das so. Vier der vergangenen fünf Turniere hat die Mannschaft gewonnen, im vergangenen Jahr gab es einen knappen 15:14-Finalsieg gegen die HSG Ostfildern. Trainer Tobias Klisch macht keinen Hehl daraus, dass er kein großer Fan von Turnieren so kurz vor dem Jahresstart in der Liga ist, den der Mannschaft am Sonntag darauf das schwere Heimspiel gegen den TuS Fürstenfeldbruck beschert. Er weiß aber, „dass das Turnier für viele in der Region eine große Bedeutung hat“ und dass die Spieler den Titel unbedingt verteidigen wollen, womit sie den elften Sieg einfahren und damit mit dem bislang alleinigen Rekordsieger TSV Deizisau gleichziehen würden. Für Neuhausens Kapitän Hannes Grundler ist es nach vielen Teilnahmen der Abschied von der EZ-Pokal-Bühne, denn er beendet am Saisonende seine erfolgreiche Karriere.

Klisch wird „versuchen, die Belastung zu verteilen“ und so auch Spieler aus dem zweiten Neuhausener Team einsetzen, das in der Bezirksoberliga ganz oben steht. Aber das ist auch EZ-Pokal: Handballer aus der zweiten Garde und dem Nachwuchs können sich in den Fokus spielen. So wird es auch Coach Michael Stettner vom Regionalligisten TV Plochingen halten. Er feiert seine Premiere beim Turnier. „Ich freue mich auf meinen ersten EZ-Pokal, das soll ja ein richtig cooles Event sein“, sagt er. „Personell werde ich vermutlich etwas improvisieren müssen – es werden eventuell einige Spieler aus der A-Jugend und der zweiten Mannschaft aushelfen müssen“, sagte er, will aber unbedingt „den zweiten Platz sichern“, um eine gute Ausgangsposition im Viertelfinale zu haben. Reichenbachs Masching findet generell: „Das Turnier ist eine coole Plattform für unser junges Team, das sich darauf freut, dabei zu sein, und zeigen will, was es drauf hat.“ Heli-Kollege Wager, der in Weil von seinem Assistenten Jonas Friedrich vertreten wird, hat derweil auch die Unbekannte in der Gruppe und dem gesamten Turnier im Blick. „Dass die polnische Mannschaft mitspielt, finde ich cool. Das ist für die Zuschauer interessant und wohl auch für die polnischen Gäste.“

Zwischen Regionalliga- und Oberliga dürfte das Niveau von Swit Szaflary einzuschätzen sein. Trainer Adrian Najuch bezeichnet es als „große Auszeichnung“, am EZ-Pokal teilzunehmen. „Ich weiß, dass das Turnier sowohl organisatorisch als auch sportlich auf hohem Niveau stattfindet. Die Teams, gegen die wir spielen werden, zeigen ein sehr gutes Niveau und es warten anspruchsvolle Begegnungen auf uns. Wir werden uns von unserer besten Seite zeigen und wertvolle Erfahrungen sammeln.“

Der Kontakt kam über den in Stuttgart lebenden Maciej Garpiel zustande, dessen Vater Jerzy in den 1990-er Jahren Torschützenkönig der 2. Bundesliga war. Die Spieler und ihr Tross aus der Gemeinde zwischen Krakau und dem Wintersportort Zakopane übernachten in einer Jugendherberge in Stuttgart und treten direkt nach dem Turnier die gut elfstündige Heimreise an.