Der TSV Wolfschlugen (rote Trikots) stemmte sich dem TSV Neuhausen mit aller Macht entgegen, unterlag im Halbfinale aber am Ende mit 17:19. Foto: /Herbert Rudel

Die Halbfinals beim EZ-Pokal hatten eine Menge zu bieten: Vor allem Drittligist TSV Neuhausen muss sich gegen den TSV Wolfschlugen mächtig strecken, um ins Endspiel einzuziehen.

In der Vorschlussrunde haben die nominellen Favoriten ihre Partien erfolgreich bestritten. Allerdings war es hie und da knapper als erwartet. So musste der TSV Neuhausen alles in die Waagschale werfen, um Wolfschlugen zu bezwingen.

Frauen

TV Nellingen – TSV Denkendorf 15:12

Die erste Halbfinalpartie der Frauen zwischen dem TV Nellingen und dem TSV Denkendorf begann mit einem Schreckmoment: Es waren noch keine 30 Sekunden vergangen, da lag Cora Proft, mit einer Knieverletzung vor Schmerzen schreiend, auf dem Hallenboden. Danach dauerte es dann verständlicherweise eine Weile, bis sich beide Teams wieder auf das Handballspielen besinnen konnten. Nach elf Minuten stand es 5:5, ehe Regionalligist Nellingen bis zur kurzen Pause auf 8:6 vorlegte. Abschütteln ließ sich Verbandsligist Denkendorf aber nicht. Nach 20 Minuten stand es 10:10. Die Hornets gewannen jedoch wieder die Oberhand und brachten ein 15:12 nach Hause. „Schade“, meinte Denkendorfs Spielerin Florence Krug, zugleich sichere Siebenmeter-Werferin, nach der Schlusssirene. „Wir haben zu viele freie Dinger verworfen. Wenn wir die reinmachen, liegen wir am Ende vorne.“

TB Neuffen – TSV Wolfschlugen 9:22

„Es ist alles top gelaufen, ganz so wie ich mir das vorgestellt hatte“, erklärte Konstantin Glöckler, der Trainer der Neuffener Handballerinnen, trotz der klaren 9:22-Niederlage gegen den TSV Wolfschlugen. „Wir haben es ins Halbfinale geschafft und durften gegen einen Drittligisten spielen, was für uns als Landesligist ja nicht jeden Tag der Fall ist“, fügte er hinzu. Dass gegen den Turnierfavoriten nicht mehr drin gewesen sei und dass dieser völlig verdient gewonnen habe, stellte Glöckler sofort klar. So stand der TSV-Erfolg denn auch bereits beim 12:6 zur Pause so gut wie fest. „Für mich ist alles okay, wir konnten ein paar Sachen ausprobieren und sind durch die Herausforderungen bei diesem Turnier für die Saison wieder im richtigen Modus“, ergänzt der Coach des TB Neuffen.

Männer

HSG Ostfildern – TV Plochingen 16:11

Das erwartete Duell auf Augenhöhe lieferten sich im ersten Halbfinale der Männer über weite Strecken die beiden Regionalligisten aus Ostfildern und Plochingen. Die HSG hatte zwar den besseren Start, doch der TVP zog sofort nach und führte nach fünf Minuten mit 3:2. Zur Halbzeit lagen die Plochinger dann sogar mit 9:6 vorne. Direkt nach dem Wiederanpfiff besann sich Ostfildern allerdings auf ihre Stärken und so stand es nach 20 Minuten 10:10. Plochingen verlor danach den Faden . „In den letzten zehn Minuten hat man klar gesehen, dass wir dünn besetzt waren. Da ging uns einfach die Kraft aus“, sagte Rückraumhüne Felix Stahl. So kam es, wie es kommen musste: Die HSG Ostfildern traf bis zum Schluss noch sechsmal, der TVP noch einmal, womit das 16:11-Endergebnis besiegelt war. Stahl lobte, bei aller Enttäuschung, den „coolen Rahmen mit den vielen Zuschauern beim EZ-Pokal“. Der Kontrast zur spielfreien Zeit sei aber schon hart. „Vor allem der Wechsel zwischen Spielen, Pausen, Aufwärmen und wieder Spielen ist schon ein gewisser Raubbau am Körper“, ergänzte er.

TSV Wolfschlugen – TSV Neuhausen 17:19

Während das zweite Halbfinale der Männer zwischen dem TSV Wolfschlugen und dem TSV Neuhausen lief, fielen auf der Tribüne immer wieder die Worte „vorweggenommenes Endspiel“. Und in der Tat hatte die Begegnung alles zu bieten. Vor allem fehlte es nicht an Spannung. Keine Mannschaft erarbeitete sich einen entscheidenden Vorsprung. Zur Halbzeit stand es 9:9 und auch in der zweiten Hälfte wogte die Partie hin und her, ehe Neuhausen fünf Minuten vor dem Ende einen Zwei-Tore-Vorsprung herauswarf und diesen über die Zeit brachte. Wolfschlugens Coach Steffen Klett betonte später, dass er und sein Team mit dieser Niederlage gut umgehen könnten: „Unser Ziel war es, alles reinzulegen, sodass Neuhausen alles abrufen muss, um ins Finale einzuziehen.“ Das sei aus seiner Sicht der Fall gewesen, fuhr Klett fort. „Letztlich haben Nuancen die Partie entschieden.“