Anfang Januar 2025 spielen zum 29. Mal Männermannschaften um den Sieg beim EZ-Handballpokal, zum ersten Mal auch Frauen. Der TSV Wolfschlugen ist Ausrichter.
Es darf getrost als Revolution bezeichnet werden: Der 29. EZ-Handballpokal wird der erste EZ-Handballpokal sein, bei dem Frauenteams mitspielen. Die Idee dazu gibt es schon länger, nun wurde sie nach einem Treffen von Handballfunktionären und EZ-Sportredaktion Anfang des Jahres zunächst konkretisiert – und wird vom 4. bis 6. Januar 2025 in der Halle des Sportparks Weil in Esslingen Realität. Aber natürlich sind auch die Männerteams wieder am Start bei dem Turnier, das diesmal vom TSV Wolfschlugen ausgerichtet und von Kaufland, der Volksbank Mittlerer Neckar sowie Leos Sportmarketing unterstützt wird.
Geplant ist, dass mit zwölf Männer- und acht Frauenteams gespielt wird. Die Anmeldephase läuft ab jetzt bis zum 7. Oktober. Die Vereinsvertreter des Handball-Bezirks Esslingen/Teck haben ein entsprechendes Mailing in ihr E-Mail-Postfach bekommen. Vorsitzender des Bezirks ist Wolfgang Stoll, gleichzeitig ist er der Handball-Abteilungsleiter der Wolfschlugener und gemeinsam mit Michael Handte Cheforganisator des EZ-Pokals vonseiten des Vereins. „Ich freue mich, dass ich zum Abschluss meiner Karriere den EZ-Pokal ausrichten darf“, erklärt Stoll. Abschluss der Karriere? Im kommenden Jahr gibt er den Posten des Bezirkschefs ab, die Verbandsreform mit der Neueinteilung der Bezirke sieht der 72-Jährige als idealen Zeitpunkt dafür. Seinem TSV aber bleibt er erhalten.
„Mir ist wichtig, dass die Frauen beim EZ-Pokal hundertprozentig integriert werden und den Männern Konkurrenz machen“, sagt Stoll, dessen Verein mit seinem Frauenteam als Drittligist mittlerweile das sportliche Aushängeschild des weiblichen Bereichs im Verbreitungsgebiet der Eßlinger Zeitung ist. Die Wolfschlugener Männer laufen in der Oberliga auf.
Gegenseitig anfeuern
Die Idee, eine Frauenkonkurrenz beim EZ-Pokal auszuspielen, kam bei den Handballerinnen bei einer Umfrage sehr gut an. Aber auch die Resonanz vieler Vertreter von Männermannschaften war sehr positiv. Wobei das ja oft zusammengeht: Viele Vereine sind sowohl mit ihren Männer- als auch mit ihren Frauenteams erfolgreich, auch das macht die Handballregion aus. In der Sporthalle Weil können sie sich gegenseitig anfeuern. Der genaue Modus steht noch nicht fest, aber es ist geplant, die Spiele der Frauen und Männer ineinander verzahnt auszutragen.
In der Anfangsphase der Gespräche war auch Anna Janu maßgeblich dabei, die Co-Trainerin und Cheforganisatorin des 2024-Ausrichters TSV Denkendorf. „Ich fand gut, dass so viele Vereinsvertreter daran beteiligt waren“, erklärt sie. Und: „Ich bin gespannt, wie es bei den Leuten ankommt. Ich fand es fast schon überfällig. Noch mehr ins Bewusstsein gekommen ist ein EZ-Pokal mit Frauenteams auch, weil das Niveau bei den Frauen im Bezirk in den vergangenen Jahren noch mal gestiegen ist.“ Ihre Denkendorferinnen etwa sind gerade in die Oberliga aufgestiegen.
Das erste Siegerinnenteam eines EZ-Handballpokals wird nun also gesucht. Bei den Männern ist Drittligist TSV Neuhausen der Titelverteidiger und die dominante Mannschaft der vergangenen Jahre. Anfang dieses Jahres setzte sich das Team von Trainer Tobias Klisch im Finale knapp mit 15:14 gegen seinen Jugend-Kooperationspartner HSG Ostfildern aus der damaligen Baden-Württemberg Oberliga – jetzt Regionalliga – durch. Dritter wurde Rekordsieger TSV Deizisau vor der stark aufspielenden A-Jugend von Frisch Auf Göppingen.
Von Samstag bis Montag
Während Anfang 2024 der Termin für die Teams aufgrund der durch die Europameisterschaft bedingten Spielpause am darauffolgenden Wochenende nicht ideal war, ist das bei der Ausgabe 2025 wieder anders. Zumal der Dreikönigstag diesmal ein Montag ist und das Turnier so von Samstag bis Montag gespielt wird. Zusätzliche Attraktivität, und darauf freuen sich alle Beteiligten und wahrscheinlich auch die Zuschauer, bringt die Premiere der Frauen beim EZ-Pokal.