Haben alles im Griff und sind immer gut gelaunt: Michael Kutschbach (rechts) und Michael Handte vom Wolfschlugener Organisationsteam. Foto: /Herbert Rudel

Beim EZ-Pokal läuft dank des Einsatzes des TSV Wolfschlugen alles wie am Schnürchen. Verantwortlich ist dafür auch Ex-Spieler Michael Kutschbach.

Michael Kutschbach sitzt im Foyer der Halle im Sportpark Weil, drumherum hört man Geschirrgeklapper. Es muss Musik in seinen Ohren sein. Denn Kutschbach ist beim EZ-Handballpokal der Hauptverantwortliche für die Verpflegung. Und das Geklapper bedeutet auch: Es läuft, alle sind versorgt und es schmeckt. 200 Arbeitsdienste hat Ausrichter TSV Wolfschlugen an den drei Turniertagen eingeteilt, wozu alle im Verein inklusive Jugendspieler und deren Eltern beitragen. Dazu kommt ein zehnköpfiges Organisationsteam, an deren Spitze wiederum Wolfgang Stoll, Michael Handte und eben Kutschbach stehen.

„Der Aufwand ist wirklich enorm“, erklärt Kutschbach, „obwohl wir gut vorbereitet waren, hat es ein bisschen länger gedauert als erwartet, um alles herzukarren.“ An den Tagen vor dem Turnier sah es vor der Halle aus wie auf dem Hof einer Spedition. X-mal wurde die Strecke Wolfschlugen – Weil und zurück gefahren. Auch während der drei Turniertage. „Wir bekommen mehrmals am Tag Nachschub, damit alles frisch ist“, sagt Kutschbach und ist dankbar, „dass wir in der Metzgerei Knapp einen Partner haben, der das macht, obwohl das Geschäft in diesen Tagen zu ist.“ Am Samstag und Sonntag war der Leberkäse schneller weg als erwartet. Kein Problem: Ein Anruf, eine weitere Fahrt nach Wolfschlugen und auch die neue Ware war schneller da als geplant. Auch Kristallweizen musste nachgeordert werden. Kutschbach: „Ich hätte nicht gedacht, dass davon im Winter so viel getrunken wird.“ Hier waren die Vorräte ebenfalls flugs wieder aufgefüllt. „Wichtig ist, alles so vorzubereiten, dass genug da ist, aber wenig übrig bleibt“, erklärt Kutschbach, und alle, die schon mal ein Fest oder die Verpflegung bei einem Spieltag organisiert haben, wissen, wovon er spricht. Dazu soll die Qualität stimmen. Tut sie beim EZ-Pokal.

Erfahrung hat Kutschbach gesammelt, weil er mit einigen anderen die Verköstigung bei den Heimspieltagen der Wolfschlugener Teams in der Hand hat. „Ich bin da irgendwie reingerutscht“, sagt er und lacht. Eine besondere Herausforderung ist das, weil es keinen Verein in der Region gibt, der sowohl mit seinen Frauen – 3. Liga – als auch mit seinen Männern – Oberliga – in so hohen Spielklassen unterwegs ist. Beide Teams sind zudem zurzeit sehr erfolgreich, was sich auch beim Zuspruch widerspiegelt.

Warum engagiert sich Kutschbach so viel für seinen Verein? Eben weil es sein Verein ist. „Ich habe seit den Minis in Wolfschlugen und nie woanders Handball gespielt, bis ich 36 Jahre alt war“, sagt er. Heute ist er 38. Der Mann, der beruflich als Ingenieur in der Automobilbranche auch international viel unterwegs ist, ist das Paradebeispiel eines Sportlers, der seinem Club nach der aktiven Karriere erhalten bleibt. Davon lebt das Vereinsleben. Oder wie er es selbst ausdrückt: „Früher war ich auf dem Spielfeld und an der Bar aktiv, jetzt ist die Bar übrig geblieben.“

Im Verein läuft alles zusammen

Wobei das mit dem Spielfeld lange ging. Kutschbach war halt ein Guter und wurde daher immer wieder ins Team zurück geholt, wenn Not am Mann war. Ein kleiner Einblick in die Arbeit der Sportredaktion der Eßlinger Zeitung verdeutlicht das. Wann immer in einem Spielbericht ein Name auftaucht, der nicht in der aktuellen Kaderliste eines Vereins steht, gibt es den Hinweis, doch mal in der Rubrik der Abgänge mit dem Zusatz „Karriereende“ nachzuschauen. Im Fall des TSV Wolfschlugen und Michael Kutschbach wurde man da regelmäßig fündig.

„80 Prozent meiner Freunde sind im Verein, da läuft alles zusammen, Verein und Privatleben vermischen sich“, erklärt Kutschbach. Drei Tage EZ-Pokal plus viele Stunden Vorbereitung sind also sehr anstrengend, aber auch eine Menge Zeit mit Freunden – ein bisschen wie vor ein paar Jahren noch in der Saisonvorbereitung.