Der EZ-Fußballpokal verspricht Spannung, überragende Spielzüge und tolle Tore. Der EZ-Fußballpokal kehrt nach Deizisau zurück. FCE will den dritten Sieg.
An den EZ-Pokal 2022 hat Christian Ehrenberg schaurig-schöne Erinnerungen. Der von ihm trainierte FC Esslingen gewann das Turnier und das zum zweiten Mal in Folge. Aber Ehrenberg lag zuhause flach, weil er sich das Coronavirus eingefangen hatte. „Das war schade, denn ich war gerade seit drei Wochen Trainer der Mannschaft“, sagt er rückblickend, „aber ab dem zweiten Turniertag ging es mir besser und ich habe alles am Liveticker verfolgt. Ich war also schon irgendwie dabei.“ Auch beim 2:0-Finalsieg gegen Gastgeber TSV Köngen.
EZ-Pokal auf der Hinteren Halde in Deizisau
In diesem Jahr wird es natürlich wieder einen Ticker geben. Aber Ehrenberg wird, so nicht doch wieder etwas dazwischen kommt, auf der Hinteren Halde in Deizisau an der Seitenlinie stehen – bei einem Team, das gerade den Aufstieg in die Landesliga geschafft hat und damit nicht nur das ligahöchste des Turniers und damit Favorit ist, sondern auch neuerdings das fußballerische Aushängeschild der Region Esslingen. „Der Sieg tat gut“, schaut Ehrenberg noch einmal auf 2022, „es war der erst gemeinsame Moment der Mannschaft in der Saison.“ Und hat damit in Sachen Push zumindest nicht geschadet.
Gerne würde der FCE wieder triumphieren und damit nach dem TSVW Esslingen Anfang der 1990er-Jahre erst als zweites Team das Kunststück hinbekommen, den EZ-Fußballpokal drei Mal in Folge zu gewinnen. Aber natürlich setzt der Coach genauso auf den Erkenntnisgewinn so kurz vor dem Saisonstart und er weiß, dass die Konkurrenz groß ist: Die Bezirksliga ist stark vertreten, die Kreisliga A schickt das Beste, was sie zu bieten hat und dann gibt es ja auch noch Teams, die sich in den vergangene 50 Jahren – ja, so lange gibt es den nun zum 44. Mal ausgetragenen EZ-Fußballpokal schon – das Prädikat „Turniermannschaft“ erkickt haben, wie etwa der VfB Oberesslingen/Zell. Der Vorjahresdritte und Sieger von 2019 fordert den FCE gleich in der Gruppenphase heraus.
Familientreffen der Szene
Es geht ums Prestige, es geht darum, neue Dinge ausprobieren – und es geht ums (Wieder-)Sehen. Für manche Spieler und Trainer, die neu in der Region tätig sind, auch ums Kennenlernen. Das trifft etwa auf Ugur Yilmaz zu, und zwar doppelt, denn er ist der neue Spieler-Trainer des Bezirksligisten FV Neuhausen. Ansonsten gilt: Der EZ-Pokal gehört für Trainer, Spieler und Funktionäre – und Sportredakteure – zur Saisonvorbereitung einfach dazu und ist das große Familientreffen der Szene.
Auf das freut sich Thomas Gentner diesmal ganz besonders. Fünf Jahre lang war er Coach des TSV Deizisau, der in diesem Jahr der Gastgeber ist. Vor einem Jahr wechselte Gentner zum TV Nellingen, wo er nach dem Abstieg aus der Bezirksliga Wiederaufbaumaßnahmen ergriff. Jetzt soll der nächste Schritt gemacht und dafür auf der Hinteren Halde getestet werden – aber eben nicht nur. „Für mich ist das natürlich eine super Sache. Ich habe in der vergangenen Saison auch das eine oder andere Punktspiel der Deizisauer verfolgt und nach wie vor mit Spielern Kontakt“, sagt Gentner und fügt hinzu: „Es wird sicherlich genug Zeit geben, sich bei einem Kaltgetränk zu unterhalten. Das ist ja auch das Schöne bei einem solchen Turnier.“
Am Mittwochabend, 26. Juli, rollt der Ball wieder
Was Deizisau betrifft, so sind zwei Umstände besonders zu erwähnen: Der dortige TSV sprang als Gastgeber ein, nachdem der VfB Reichenbach die Ausrichtung zurückgeben musste. Dabei können die Macher um Cheforganisator Thomas Stiehl auch auf die Erfahrung von 2015 zurückgreifen, als der EZ-Pokal zuletzt auf der „Hiha“ gespielt wurde. Daran wiederum erinnern sich alle Teilnehmer als besonders gelungenes Turnier. Es ist angerichtet.