Arlind Smajli (links im Testspiel gegen den SSV Reutlingen) und der TSV Deizisau wollen ihrer Favoritenrolle gerecht werden. Foto: Ines Rudel

Der Landesligist ist der Turnierfavorit, die Reichenbacher sind selbstbewusst.

Esslingen - Das riecht nach klaren Verhältnissen: Von der Landesliga bis zur Kreisliga B und dazu noch zwei Mannschaften aus der Kreisliga A, das ist die Gruppe A des EZ-Pokals. Doch Landesligist TSV Deizisau hat einen vollen Terminkalender in den Tagen rund um das Turnier: Verbandspokal, EZ-Pokal, Ligastart. „Wir müssen die Entwicklung vom WFV-Pokal abwarten“, sagt Coach Thomas Gentner in Bezug auf das Spiel gegen den SV Bonlanden kurz zuvor. Generell liegt der Fokus bei den Deizisauern, die sich seit Anfang Juni in der Vorbereitung befinden, auf der Runde. Den EZ-Pokal nehmen sie beim TSV aber „immer gerne mit“. Für Gentner ist es „einfach eine gute Sache und ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten“.

Reizvolles Duell mit Köngen

Dass es bereits in der Gruppenphase gegen den Nachbarn TSV Köngen geht, wenn auch gegen die zweite Mannschaft, ist für den Trainer ein spezielles Vergnügen. „Genau das macht den Reiz des Turniers aus, dass es immer gegen unmittelbare Gegner aus der Region geht“, betont er. Trotz des engen Terminkalenders wollen die Deizisauer beim EZ-Pokal „dem gewissen Anspruch eines Landesligisten gerecht werden“.

Beim VfB Reichenbach wird nicht zwischen Testspielen, EZ-Pokal und Saisonspielen unterschieden. „Wir erwarten diese Gierigkeit immer von unseren Jungs und wollen jedes Spiel gewinnen“, sagt Trainer Ioannis Fotarellis voller Selbstbewusstsein. Doch das kommt nicht von ungefähr. Als die Runde zuletzt abgebrochen wurde, befanden sich die VfB-Fußballer auf Platz eins der Staffel 3 der Kreisliga A. Der Aufstieg in die Bezirksliga soll aber nicht aufgehoben, sondern auf die kommende Runde aufgeschoben werden. „Die Jungs haben bewiesen, dass sie höher spielen können und sind bereit für neue Aufgaben“, lobt der Coach und betont einmal mehr die „überragende“ Mentalität der Mannschaft. „Auch in den Vorbereitungsspielen haben wir eine große Moral bewiesen und nach Rückstand noch gewonnen.“ Diese Grundtugenden erwartet Fotarellis auch beim EZ-Pokal.

In der Staffel 1 der Kreisliga A, fast am anderen Ende der Tabelle, befand sich in der vergangenen Saison der TSV Köngen II. Für Trainer Marcus Bingel ist der EZ-Pokal etwas Besonderes, denn es geht direkt zu Beginn gegen seinen ehemaligen Club. „Da freue ich mich natürlich, wenn es gegen meinen Heimatverein TSV Deizisau geht“, sagt Bingel, der in diesem Fall auf einen Fehlstart der Deizisauer hofft. „Wir sind gewiss kein Titelfavorit, aber wenn wir für eine Überraschung sorgen könnten, wäre das super“, sagt der Coach, der eine gute Vorbereitung des Teams gesehen hat. „Wir haben so gut wie keine Verletzten und alles läuft nach Plan. Jetzt steigt bei uns allen die Vorfreude auf das Turnier“, erklärt Bingel, der die Ausrichtung des EZ-Pokals als einen Schritt in Richtung Normalität betrachtet: „Ich glaube, das tut uns allen gut.“

Rückle rückt auf

Das sieht auch Pascal Rückle vom TB Ruit so. Der ehemalige Spieler-Co-Trainer geht in seine erste Saison als Chefcoach einer Erwachsenenmannschaft. Da kommt der EZ-Pokal für ihn und die Fußballer des TBR zur rechten Zeit. Auch, wenn die Vorbereitung von Höhen und Tiefen geprägt war. „Aufgrund dessen, dass wir eine Kreisliga-B-Mannschaft sind, war der Fitnesszustand der Spieler so lala“, erklärt Rückle schmunzelnd. Dennoch ist die Vorfreude bei den Ruitern groß: „Es gab keine Debatte darüber, dass wir dieses Jahr wieder dabei sind. Wir freuen uns, dass wir uns erneut im Kreis präsentieren dürfen.“ Ambitionen hat das Team trotz der Underdog-Rolle. „Das Schöne dabei ist ja, dass wir uns auch mal mit Mannschaften messen können, mit denen es aufgrund der Ligazugehörigkeit sonst keine Berührungspunkte gibt“, freut sich Pascal Rückle.