Mit vereinten Kräften und Körpereinsatz verteidigen die Reichenbacher gegen Noah Adjedje vom VfBO. Foto: /Robin Rudel

Alle fünf Bezirksligisten stehen im Viertelfinale – und im TFC Köngen auch ein Team aus der Kreisliga B. Der TB Ruit scheidet dagegen trotz zweier Siege aus.

Von solchen Spielen lebt ein Turnier: Spannung pur, es geht hin und her – und am Ende jubeln die Fußballer der einen Mannschaft und die anderen trotten enttäuscht vom Platz. In den K.o.-Spielen des EZ-Pokals an diesem Samstag sind solche Emotionen zu erwarten. Zu erleben waren sie aber schon am dritten und letzten Gruppenspieltag vor erneut mehr als 600 Zuschauen am Freitagabend, etwa in der Begegnung zwischen den beiden Kreisliga-A-Teams VfB Reichenbach und VfB Oberesslingen/Zell. Reichenbach führte lange mit 1:0, das hätte zum Weiterkommen gereicht. Doch drei Minuten vor dem Spielende fiel Egzon Smajli der Ball vor die Füße, er traf – der VfBO war durch das 1:1 weiter, die Mitspieler feierten den Torschützen – und die Reichenbacher waren enttäuscht.

Neben Oberesslingen/Zell stehen auch der FV Plochingen, der TV Nellingen, der TSV Köngen, der TSV Deizisau, der FC Esslingen, der TSV Denkendorf und der TFC Köngen im Viertelfinale. Das Überraschungsteam aus der Kreisliga B trifft an diesem Samstag um 10 Uhr im ersten Viertelfinale auf Plochingen.

Gruppe A

Das nennt man eine Steigerung: Bezirksliga-Absteiger TV Nellingen startete mit einem 1:2 im Filderderby gegen den TB Ruit ins Turnier – durch das 3:0 am Freitag gegen die TSG Esslingen machte die Mannschaft den Sprung ins Viertelfinale klar. Daran änderte auch nichts, dass der TVN im Gegensatz zu den beiden Tagen zuvor ohne den verhinderten Trainer Thomas Gentner angereiste, währen bei der TSG Michael Lattacher an den ersten beiden Tagen fehlte, diesmal die Niederlage aber mitanstehen musste.

Spannung pur war im Duell zwischen den Ruitern und dem FV Plochingen angesagt. Für den TBR war es am Ende ganz bitter: Das Kreisliga-B-Team hatte die ersten beiden Gruppenspiele gewonnen und musste sich dann doch nach der 0:6-Pleite gegen den FVP verabschieden. „Mit sechs Punkten auszuscheiden ist traurig. Aber heute war der Klassenunterschied schon deutlich“, sagte Ruits Coach Pascal Rückle und konnte kurz nach dem Schlusspfiff schon wieder lächeln.

Gruppe B

Neun Punkte, 9:0 Tore, das bislang einzige Team ohne Gegentreffer und das einzige, das bereits nach zwei Auftritten als Viertelfinalteilnehmer festgestanden war – Gastgeber TSV Köngen war die überzeugendste Mannschaft der Gruppenphase. Zumindest entwickelte sie sich dazu. Sah Trainer Sascha Strähle nach dem Auftakt-2:0 gegen VfB Reichenbach noch reichlich Verbesserungspotenzial, war er nach dem 5:0 am Freitag gegen den TSV Wolfschlugen „zufrieden. Es hat Spaß gemacht zuzuschauen. Mich freut auch, dass wir gegen eine Mannschaft, die schon ausgeschieden war, die richtige Ernsthaftigkeit gezeigt haben“.

Der Kampf um Platz zwei war superspannend. Reichenbach musste im VfB-Duell mit Oberesslingen/Zell gewinnen, dem VfBO reichte ein Unentschieden. Maurice Bastasic brachte die Reichenbacher mit einem Flachschuss früh in Führung. Danach gab es viele Chancen auf beiden Seiten, mit Vorteilen für den VfBO. Doch die Erlösung gab es erst drei Minuten vor Schluss durch Egzon Smajli. „Es fühlt sich geil an. Wir haben ein unnötiges Tor kassiert, aber wir haben als Mannschaft zusammengehalten, haben bis zur letzten Minute gekämpft“, sagte der Torschütze. Und: „Wir hätten eigentlich gewinnen müssen, aber dann gehört auch ein bisschen Glück dazu und mir ist mir der Ball vor die Füße gefallen und ins Tor.“

Gruppe C

Wer hätte das gedacht? In der letzten Gruppenpartie zwischen dem TFC Köngen und dem TSV Deizisau ging es nur noch um den Gruppensieg. Das lag daran, dass die SG Eintracht Sirnau zuvor gegen den weiter sieglosen TSV Köngen II nur 1:1 spielte, womit beide Kontrahenten ausgeschieden waren.

Dass der Türkische Fußballclub gegen den Landesliga-Absteiger beim 0:9 böse unter die Räder kam – geschenkt. Der mitspielende TFC-Abteilungsleiter Tayfun Dikmen war „mit Ausnahme von heute zufrieden“. Die Jungs seien nach den zwei guten Spielen an zwei Tagen einfach müde gewesen. „Aber im Viertelfinale hauen wir noch mal alles raus, was wir haben.“

Gruppe D

Der FC Esslingen hat dem TSV Baltmannsweiler (3:17 Tore) die dritte hohe Niederlage beschwert und ein Ausrufezeichen gesetzt. „Das Ergebnis ist gut, aber die Art und Weise, wie wir gespielt haben, lässt Luft nach oben. Wir wollten als Erster weiterkommen und Denkendorf mit einem klaren Sieg unter Druck setzen“, sagte der angeschlagen aussetzende Kapitän Georgios Natsis nach dem 6:0-Erfolg. Der brachte schließlich den Gruppensieg, weil der in den Tagen zuvor so starke TSV Denkendorf gegen den TSV RSK Esslingen nicht über ein 0:0 hinauskam. Das bedeutete aber dennoch das Weiterkommen der Denkendorfer – und sorgte für Enttäuschung bei Tilman Weißenborn, dem aufgrund des Fehlens von Florian Burkhardt EZ-Pokal-Spielertrainer des TSV RSK. „Es war eine starke Leistung, wir haben uns in der stärksten Gruppe gut präsentiert“, meinte Weißenborn trotzdem.

Einen Liveticker sämtlicher Spiele zum Nachlesen mit Fotos und Videos – zum Beispiel mit einer Einschätzung von VfBO-Torschütze Egzon Smajli – gibt es unter www.esslinger-zeitung.de