Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat in Beuren ein Habitat für Kleinlebewesen in Helmform angelegt. Foto: Atelier Busche

Manche trauten ihren Augen kaum, als auf einer Wiese in Beuren (Kreis Esslingen) der ehemalige Formel-1-Rennfahrer Sebastian Vettel auftauchte. Im Rahmen des Artenschutzprojekts Bee Wild baute er an einem Insektenhaus mit. Das hat eine ganz besondere Form.

In Beuren hat der Rennfahrer und vierfache Weltmeister Sebastian Vettel eine Bienenweide und ein Habitat für Kleinlebewesen eröffnet. Wie es sich für einen ehemaligen Formel-1-Piloten gehört, hat dieser Bau, der auf einer Wiese an der Beurener Straße entstanden ist, die Form eines Rennhelms. Der Steinhaufen soll Insekten und Eidechsen einen Lebensraum bieten und besteht neben Totholz und Pflanzen auch aus Samenbomben. Die hat der 37-Jährige zusammen mit Kindern aus dem Landkreis am Dienstag vor Ort selbst herstellt und dafür penibel Erdklumpen und Körner in ein Stück Leinenstoff gepackt. Das Projekt gehört zu der Initiative Bee Wild, die Manfred Hohensinner, Geschäftsführer des Obst- und Gemüseunternehmen Frutura aus der Steiermark gegründet hat. Neben Vettel unterstützen andere Prominente, darunter der Sänger Andreas Gabalier, Bee Wild als Artenschutzpatrone.

Ex-Rennfahrer Sebastian Vettel beim Bee Wild-Artengipfel in Stuttgart. Foto: Atelier Busche

Die Initiative setzt sich für Biodiversität, Artenschutz und nachhaltige Lebensmittelproduktion ein. Privatpersonen und Unternehmen sollen dabei unterstützt werden, einen aktiven Beitrag für eine bessere Zukunft zu leisten. Dazu gehört der Schutz von Bienenweiden, aber auch Ideen wie die „10:1-Landwirtschaft“, bei der Bauern beim Umstieg auf eine umweltschonende Landwirtschaft unterstützt werden.

Neue Partnerschaften bei Artenschutzgipfel

Einen Tag nach der Aktion in Beuren fand der Bee Wild-Artenschutzgipfel statt. Mehr als 100 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Sport kamen in der Dekra-Hauptverwaltung in Stuttgart zusammen, um über Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu diskutieren. Vorgestellt wurden unter anderem neue nachhaltige Partnerschaften von Bee Wild, bei denen Unternehmen in Deutschland mit dem Netzwerk Blühende Landschaft zusammenarbeiten.

Umweltschutz ist auch Katastrophenschutz

„Mit dieser Kooperation schaffen wir in Deutschland neue Flächen für Biodiversität und Artenschutz und ermöglichen Unternehmen, sich aktiv für den Artenschutz zu engagieren“, erklärte der Biologe Matthias Wucherer, Leiter des Netzwerks. Unternehmen könnten sich so aktiv am Umweltschutz in Deutschland beteiligen. Nicht nur, um ihren eigenen Lebensraum langfristig zu sichern, sondern auch, um bedrohten Tierarten wie Wildbienen dringend benötigte neue Biotope zu schaffen, betonte Wucherer. Dadurch würde die Bodenqualität gesteigert und es entstünde ein natürlicher Katastrophenschutz gegen Dürre und Starkregen.