Die Crowdsourcing-Initiative #everynamecounts bietet einen digitalen Weg, sich aktiv mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Foto: Arolsen Archives

Große Gedenkveranstaltungen fallen coronabedingt aus – doch es gibt eine Möglichkeit, die Namen der Opfer des nationalsozialistischen Terror-Regimes der Anonymität zu entreißen und bei der Aktion #everynamecounts ein digitales Denkmal zu errichten.

Stuttgart - Zum Holocaust Gedenktag und dem 76. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz finden die meisten Gedenkveranstaltungen wegen der Corona-Pandemie im digitalen Raum statt. Ein neues Gedenkprojekt soll die Erinnerungskultur auch in Zeiten von Corona gewährleisten. Bei der Aktion #everynamecounts digitalisieren Tausende Freiwillige Dokumente aus Konzentrationslagern, und helfen so, die Namen der Opfer und ihre Schicksale der Anonymität zu entreißen.

2025 sollen alle Namen online stehen

Die Aktion ist eine Initiative der Arolsen Archives – mit dem Ziel den Verfolgten des Nationalsozialismus ein digitales Denkmal zu errichten. Sie arbeiten an dem weltweit umfassendsten Online-Archiv über die von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Menschen. Dazu müssen Namen und Daten von bereits gescannten historischen Dokumenten digital erfasst werden. Und das ist eine gigantische Aufgabe, denn im Arolsen-Archiv befinden sich etwa 30 Millionen Dokumente und Hinweise auf die Schicksale von 17,5 Millionen Menschen. – 2025 sollen alle Namen online stehen.

Erinnern in digitalen Zeiten

Auch das Schauspiel Stuttgart beteiligt sich am digitalen Gedenken und ruft dazu auf, sich an die vielen Millionen Menschen zu erinnern, die vom Nazi-Regime zwischen 1933 und 1945 verfolgt und ermordet wurden – und so ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung zu setzen:

Und so funktioniert es: Nach einer schnellen Online-Registrierung und einer digitalen Einführung kann jeder mithelfen, die Millionen Dokumente aus dem Arolsen-Archiv zu erfassen.

Alle weiteren Infos zu der Aktion findest du hier.