Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm räumt seinen Platz an der Spitze. Foto: dpa/Sven Hoppe

Bei der Synode in Bremen wird die Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland neu gewählt. Nach einem Impfdurchbruch findet das Programm weitgehend digital statt.

Bremen - Unter veränderten Vorzeichen ist in Bremen die Tagung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eröffnet worden. Bernd Kuschnerus, der Leiter der Bremer Evangelischen Kirche, predigte: „Frieden kann sich einstellen, wenn wir einander zuhören.“ Das wird bei der ursprünglich als Präsenzveranstaltung des Kirchenparlaments der EKD geplanten Tagung, wo 120 Mitglieder gut 20 Millionen evangelische Christinnen und Christen repräsentieren, nun vor allem digital passieren müssen. Bis auf das Präsidium der Synode, die Kandidaten der Ratswahl und wenige Berichterstatter tagt das Plenum online, nachdem es im Vorfeld der Veranstaltung bei der Bischofsrunde offenbar zu einem „Impfdurchbruch“ gekommen war.

Die Wahl eines neuen Rates der EKD soll nach den neuen Planungen ebenfalls im digitalen Format am Dienstag stattfinden, sagte die jüngst gewählte Präses der Synode, Anna-Nicole Heinrich. Für die 14 Plätze des obersten EKD-Leitungsgremiums bewerben sich insgesamt 21 Kandidatinnen und Kandidaten. Die oder der neue Ratsvorsitzende soll am Mittwoch bestimmt werden, wenn die Amtszeit des bayerischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm als Ratsvorsitzender abläuft.

Auseinandersetzungen stehen der evangelischen Kirche vor allem beim Thema sexualisierte Gewalt bevor. Die Arbeit des Betroffenenbeirats war im Mai ausgesetzt worden. Ehemalige Teilnehmer beklagen, dass innerhalb der Kirche der „Mythos von Einzelfällen“ kultiviert werde.