Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und sein französischer Kollege Bruno Le Maire sprachen anlässlich des deutsch-französischen Projekts Gaia-X auf einer Pressekonferenz in Paris. Foto: imago images/PanoramiC/Jonathan Rebboah via www.imago-images.de

Inzwischen haben sich mehr als 200 Firmen der europäischen Cloud- und Dateninfrastrukturintiative Gaia-X angeschlossen. Es geht darum, unabhängiger von Techgiganten aus den USA und China zu werden.

Stuttgart - Der Aufbau der europäischen Cloud- und Dateninfrastrukturintiative Gaia-X kommt voran. Neben den 22 Gründungsunternehmen aus Deutschland und Frankreich haben sich nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums vom Freitag insgesamt 212 Unternehmen dem Vorhaben angeschlossen. 80 Firmen kommen demnach aus Deutschland.

Ressortchef Peter Altmaier (CDU) sagte in Stuttgart, besonders für kleine oder mittlere Unternehmen sowie Start-ups biete das Datenökosystem die Chance, schnell und einfach auf geteilte Ressourcen wie leistungsstarke Infrastrukturen oder KI-Dienstleistungen zuzugreifen und Daten mit Kooperationspartnern auszutauschen. Altmaier besuchte das Technologieunternehmen 51nodes, das digitale Mobilitätsangebote entwickelt. Für Gaia-X stellt der Bund in den nächsten Jahren bis zu 190 Millionen Euro an Fördergeldern zur Verfügung.

Bei dem im Oktober 2019 vorgestellten Projekt geht es darum, in Europa nicht alternativlos auf die großen IT-Konzerne aus den USA und China angewiesen zu sein. Dafür soll ein Konzept erarbeitet werden, mit dem neue und bestehende Angebote über Open-Source-Anwendungen und offene Standards miteinander vernetzt werden. In diesem Jahr startet laut Mitteilung die Anwendungsphase. 131 Konsortien aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand wollen in Anwendungsfeldern wie Mobilität, Gesundheit, Energie und Industrie 4.0 die Infrastruktur nutzen, um ihre Projekte zu verwirklichen.