Robert Lewandowski geht mit hängenden Schultern über den Platz. Foto: IMAGO/ULMER Pressebildagentur/IMAGO/ULMER

Ein bärenstarker FC Bayern verabschiedete Lewandowski mit einer Machtdemonstration in die Europa League. So lief das Spiel gegen den FC Barcelona.

Ein bärenstarker FC Bayern hat Robert Lewandowski mit einer Machtdemonstration beim 3:0 (2:0)-Erfolg in die Europa League verabschiedet. 

Als seine früheren Bayern-Kollegen ihren souveränen Gruppensieg bejubelten, stapfte „Absteiger“ Robert Lewandowski mit hängenden Schultern über den Rasen im Fußball-Tempel Camp Nou. Eric Maxim Choupo-Moting nahm den Weltfußballer tröstend in den Arm.

Ein bärenstarker FC Bayern verabschiedete Lewandowski mit einer Machtdemonstration in die Europa League. Während für den Ex-Torjäger und seinen FC Barcelona der Traum vom Titel in der Königsklasse frühzeitig endete, setzte der deutsche Rekordmeister beim Angriff auf Europas Fußball-Thron durch ein souveränes 3:0 (2:0) ein weiteres dickes Ausrufezeichen gesetzt.

„Das Wichtigste ist der Gruppensieg. Wir haben es als Mannschaft auch gegen Robert sehr gut gemacht. Wir waren sehr aggressiv. Und dann auch noch zu Null - das ist super“, sagte „Man of the Match“ Matthijs de Ligt glücklich bei DAZN.

Sadio Mane bescherte den Bayern, die zum fünften Mal als Gruppensieger ins Achtelfinale einziehen, mit dem 1:0 nach zehn Minuten einen Traumstart. Für das 2:0 sorgte einmal mehr der aktuell überragende Eric Maxim Choupo-Moting (31.), der Weltfußballer Lewandowski mit seinem fünften Tor in den jüngsten vier Spielen immer mehr vergessen macht. Benjamin Pavard (90.+5) setzte den Schlusspunkt.

Münchner können nächstes Spiel entspannt angehen

Das Duell mit Inter Mailand am kommenden Dienstag können die Münchner, die seit 33 Gruppenspielen ungeschlagen sind, nun entspannt angehen. Da ist der Druck in der Liga ungleich größer: Am Samstag will das Team von Julian Nagelsmann gegen Mainz die Aufholjagd auf Union Berlin fortsetzen.

Für Lewandowski und Co. stand der schmerzhafte „Abstieg“ bereits vor dem Spiel fest: Durch den klaren Sieg von Inter gegen Pilsen (4:0) hatte Barca keine Chance mehr auf Platz zwei. Passend dazu dröhnte vor Anpfiff im Fußball-Tempel Camp Nou „Highway to Hell“ aus den Boxen.

Für das Topspiel vor 84.016 Zuschauern gegen die Bayern wählte Barcelonas Trainer Xavi „eine eher vorsichtige Aufstellung“, wie Nagelsmann bei DAZN analysierte. Seine Elf veränderte er auf zwei Positionen - Mane rotierte für Kingsley Coman, Noussair Mazraoui für Benjamin Pavard ins Team.

Nagelsmann über die Lage

Doch an den Vorgaben änderte sich nichts. Man müsse auf dem Weg zum Titel „Zeichen setzen“, betonte Nagelsmann. Der FC Bayern wolle „zeigen, was wir können“, fügte Sportvorstand Hasan Salihamidzic kämpferisch an. 

Und das taten die Münchner schnell. Nach starker Vorlage von Serge Gnabry schloss Mane einen Alleingang eiskalt per Chip ab, Marc-Andre ter Stegen war chancenlos. In der Folge entwickelte sich ein Spiel mit vielen Zweikämpfen und wenigen Chancen. Die Bayern hatten alles im Griff, Barcelona wirkte offensiv gegen die entschlossenen Münchner hilflos. Dafür schlug Choupo-Moting erneut nach einem feinen Gnabry-Pass zu.

Lewandowski, der von 2014 bis 2022 in 375 Spielen 344 Tore für die Bayern erzielt hatte, blieb weitgehend blass - immer wieder gut abgeschirmt vom bissigen de Ligt. Knifflig wurde es nur einmal kurz vor der Pause bei einer Attacke des Niederländers am Polen. Schiedsrichter Anthony Taylor entschied zunächst auf Elfmeter (44.), nahm die Entscheidung aber nach Ansicht der TV-Bilder zurück.

Applaus für Lewandowski

So erlebte Sven Ulreich, der den an der Schulter verletzten Kapitän Manuel Neuer zum fünften Mal nacheinander ersetzte, zunächst einen ruhigen Abend. Auch nach dem Wechsel änderte sich daran wenig. Die Bayern wirkten entschlossener und abgeklärter, auch wenn sie nach und nach einen Gang zurückschalteten. Lewandowski wurde bei seiner Auswechslung (82.) mit Applaus bedacht - er hatte keinen einzigen Abschluss aufs Tor.