Für die Reize der Altstadt haben die Läuferinnen und Läufer nur wenig Blicke übrig. Foto: Roberto Bulgrin/ulgrin

Für die Sportler war der Eßlinger Zeitung Lauf eine Herausforderung, für die Zuschauer mal wieder ein Ereignis. Bei herausfordernden Bedingungen gewannen im Hauptlauf Christian Muth bei den Männern und die Triathletin Kristin Buser bei den den Frauen. Knapp 1800 Läuferinnen und Läufer waren über alle Rennen am Start.

Keiner war schneller: Der Sieger des 22. Eßlinger Zeitung Laufs ist Christian Muth, gefolgt von Eike Krautter und Felix Schönfeldt auf den Plätzen zwei und drei. Es war Muths erste Teilnahme beim EZ-Lauf. „Das Wetter hat gepasst, die Organisation ist erstklassig. Darüber hinaus ist es gut, dass der Lauf über vier Runden geht“, sagte der Künzelsauer. So sähen die Zuschauer die Läufer öfter. Die Veranstaltung sei einzigartig. Bei den Frauen lief Kristin Buser, aufgewachsen in Deizisau und schon seit Kindesbeinen beim EZ-Lauf am Start, als Erste ins Ziel.

„Dass ich jetzt auch noch gewonnen habe – ich bin echt ein wenig erstaunt“, sagte Buser. Rang zwei ging an Carolin Stegmaier vor Maria Nogueira. Auch bei den AOK-Schülerläufen und den KSK-Bambiniläufen gab es spannende Wettbewerbe. Doch für alle gilt: Dabei sein ist alles. Schließlich atmet der Lauf durch Esslingens Altstadtgassen Atmosphäre, auch wenn in diesem Jahr die Hitze allen Läuferinnen und Läufern zu schaffen machte. Glücklicherweise gab es aber keine Schwächeanfälle mit schwerwiegenden Konsequenzen.

Aus dem Spanien-Urlaub auf die Strecke

Unter den Läufern war auch Esslingens Oberbürgermeister Matthias Klopfer (SPD). „Ich mache für mein Leben gerne Sport“, verriet der Rathauschef vor dem Start. In seiner Freizeit laufe er am liebsten auf dem Schurwald. Das Kopfsteinpflaster der Esslinger Innenstadt sei anstrengend für die Gelenke. Hinzu kämen die engen Kurven in der Altstadt. „Aber einmal im Jahr geht das“, so Klopfer. Vergangenen November war er erstmals beim EZ-Lauf gestartet, lief damals eine Zeit von 53:05 Minuten. Vor dem Start des 22. EZ-Laufs strebte Klopfer nun ein Ergebnis um die 55 Minuten an – „bei der Hitze“. Viel Zeit in die Vorbereitung habe er nicht stecken können, er sei gerade erst aus dem Spanienurlaub zurückgekehrt. Dort sei es zu warm zum Laufen gewesen. „Ich lasse es heute entspannt angehen“, sagte Klopfer vor dem Rennen. Es sei schließlich ein klassischer Anfängerfehler, bei längeren Distanzen zu schnell loszulaufen. „Die dritte Runde ist die schwerste“, meint der OB. Bei der vierten Runde gebe das Ziel vor Augen neue Motivation. Außerdem dürfe man die Steigung vom Schelztorturm zum Marktplatz nicht unterschätzen. Am Ende hat es mit der eigenen Zielvorgabe fast auf den Punkt geklappt: Klopfer erreichte 55:32 Minuten.

Die Bambini waren die Ersten

Bereits um 9 Uhr starteten die Kleinsten des Läufernachwuchses bei den KSK-Bambiniläufen. Den Lauf der Jungen 1 (Jahrgänge 2017 und jünger) über 400 Meter gewann Ilari Lang in einer Zeit von 1:38 Minuten vor Samuel Heilemann (1:42) und Laurin Scharpf (1:46). Bei den Jungen 2 (Jahrgänge 2015 und 2016) setzte sich Finn Lorenz in einer Zeit von 1:16 Minuten vor Ole Jansen (1:17) und Muhammed Emin Günes (1:19) durch.

Bei den Mädchen 1 (Jahrgänge 2017 und jünger) siegte Mia Kühnler in einer Zeit von 1:53 Minuten vor Matilda Conzelmann (1:57) und Hanna Drews (ebenfalls 1:57). Siegerin bei den Mädchen 2 (Jahrgänge 2015 und 2016) wurde Livia Gramlich in 1:19 Minuten vor Emily Bergmann (1:22) und Frida Andree (1:27).

Im Anschluss an die Bambiniläufe starteten ab 9.45 Uhr die drei AOK-Schülerläufe. Beim Schülerlauf 1 (Jahrgänge 2013 und 2014), der wie der Schülerlauf 2 (Jahrgänge 2011 und 2012) über eine verkürzte Runde und 1,1 Kilometer führte, überquerte Henrik Blase in 6:14 Minuten als Erster den Zielstrich, gefolgt von Bastian Meixner (6:15) und Jonas Wimmer (6:16). Bei den Mädchen siegte Sophie Heilemann in 6:50 Minuten vor Emilia Hack (7:20) und Tilia Sohl (7:21). Den Schülerlauf 2 gewann Niklas Odenwald in einer Zeit von 5:53 Minuten vor Jacob Wenzel (5:56) und Anton Wallner (5:59). Die Schnellste in der Mädchenwertung war Hanna Eisele in 6:32 Minuten vor Mariam Younes (6:45) und Emely Schütz (6:50). Im Schülerlauf 3 (Jahrgänge 2007 bis 2010), der über eine volle Zweieinhalb-Kilometer-Runde führt, siegte Noe Mangado in 8:54 Minuten vor Samuel König (9:17) und Ruben Boss Gallardo (9:32). Bei den Mädchen standen Neela Sihling und Nele Rapp zusammen ganz oben auf dem Treppchen, Dritte wurde Claire Gandy.

Keine schwerwiegenden Zwischenfälle

Die Bilanz des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) fiel in diesem Jahr – trotz der hohen Temperaturen – sehr positiv aus. „Wir sind zufrieden, es war eher ruhig“, bilanzierte DRK-Bereitschaftsleiter Markus Oßwald. „Es waren insgesamt nur 23 Behandlungen notwendig, das war ungefähr die Hälfte im Vergleich zu den letzten Veranstaltungen vor der Corona-Pandemie.“ Sieben Behandlungen mussten auf der Strecke durchgeführt werden, 16 dann im Zielbereich. Davon war ein Transport ins Krankenhaus notwendig, allerdings nur zur Abklärung. Die Gesamtzahl der eingesetzten Rettungskräfte lag bei 65, dabei waren zwei Notärzte und vier Rettungswagen im Einsatz.

Die Organisatoren zogen insgesamt zufrieden Bilanz. Insgesamt seien 1786 Läuferinnen und Läufer gestartet, berichtet Detlef Schnabel von der TSG Esslingen. Beim Hauptlauf waren 805 Läuferinnen und Läufer am Start, 777 kamen ins Ziel. Bei den Schülerläufen waren 716 am Start, bei den Bambini gingen 265 Jungen und Mädchen auf die Strecke. Vor Corona habe es auch Läufe gegeben, an denen rund 3000 Sportler teilgenommen hätten, erinnert sich Schnabel. Dennoch sei man mit der aktuellen Starterzahl zufrieden. „Wir haben viele Veranstaltungen parallel“, erklärt er. Nach der langen Coronazeit ziehe es viele Menschen diesen Sommer wieder ins Freie.

200 Ehrenamtliche im Einsatz

Mehr als 200 Ehrenamtliche seien beim 22. EZ-Lauf im Einsatz gewesen. Die Coronapause habe allerdings dazu geführt, dass erfahrene Helfer teils nicht mehr an Bord waren, auch die Einarbeitung der Nachfolger fiel folglich schwer. Und doch: Die Stimmung in der Läuferschar und am Rand der Strecke tat auch den Organisatoren gut – endlich wieder ein „normaler“ EZ-Lauf.

In der Dienstagsausgabe der Eßlinger Zeitung wird eine ganze Seite mit Ergebnissen des Laufs veröffentlicht.