Kein Vergnügen für Radler: Der bisherige Streifen am östlichen Altstadtring wird von vielen gefürchtet, manch einer weicht lieber auf den Gehweg aus. Doch das ist – erst recht in Corona-Zeiten – keine Option. Foto: /Archivfoto: Roberto Bulgrin

Die Radverbände vor Ort und die Deutsche Umwelthilfe wollen den Radlern in Corona-Zeiten mehr Straßenraum verschaffen. Doch die Stadt will auf die Schnelle keine provisorischen Extra-Spuren oder gar -Straßen einrichten und verweist darauf, dass ein Konzept in der Mache sei.

Esslingen - Die Straßen sind vergleichsweise leer. Die Busse auch. In der Corona-Krise schlägt die große Stunde der Fußgänger und Radfahrer. Die Esslinger Ortsverbände des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) wollen dafür sorgen, dass sich beide Gruppierungen aber nicht zu nahe kommen. Sie haben die Stadtverwaltung gebeten, die leeren Straßen dafür zu nutzen, zumindest provisorisch geschützte Radspuren und Fahrradstraßen einzurichten. Und sie berufen sich dabei auf einen ähnlichen Antrag, den die Deutsche Umwelthilfe an diverse Städte – auch an Esslingen – gestellt hat. Die plädiert dafür, derzeit weniger genutzte Verkehrsflächen kurzfristig zu Fahrradstraßen umzuwidmen und bis auf Weiteres Tempo 30 innerorts einzuführen. Als Best-Practice-Beispiele nennt sie beispielsweise Bogotá in Kolumbien oder Berlin-Kreuzberg. Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht hält nichts von diesen Vorstößen. Die Deutsche Umwelthilfe wolle die Krise nur für ihre Zwecke ausnutzen. „Wir werden die Situation jetzt nicht dazu ausnutzen, am Gemeinderat vorbei solche Entscheidungen zu treffen“, so Wallbrecht.