Alexandra Rudl, Serhii Shavkun und der SSV Esslingen werden als Esslinger Sportlerin, Sportler und Team des Jahres 2024 geehrt.
Der Spaß darf beim Sport nicht zu kurz kommen. Das lernten die vielen Gäste bei der Esslinger Sportlerehrung schon beim eröffnenden Sporttalk zum – mit dem nötigen Ernst diskutierten – Thema mentale Stärke. Der Freitagabend im im Sportpark Weil wurde dem voll gerecht. Es war kurzweilig und es standen, wie es sein soll, die starken Leistungen der Sportlerinnen und Sportler der Stadt im Jahr 2024 im Mittelpunkt. Als Sportlerin, als Sportler und als Team des Jahres wurden eine Cross-Triathletin, ein Judoka und Wasserballerinnen geehrt. Und nicht nur sie hatten Spaß.
Wenn es einen Weltmeistertitel im „Namen richtig ablesen“ geben würde, müsste in Tom Bartels bekommen. Der ARD-Moderator war jedenfalls ins Bestform und führte launig durchs Programm – und fand auch im einleitenden Gespräch mit der Volleyballerin Lena Gschwendtner, dem Rope-Skipper Lukas Rohfleisch und Turntrainer Gerhard Weber die richtigen Worte. Hier lernte man unter anderem, dass man sich, wie Gschwendtner es deutlich ausdrückte, auch als Leistungssportlerin „die innere Erlaubnis“ geben muss: „Ich darf auch richtig verkacken.“ Bei der Ehrung der mehr als 200 Sportlerinnen und Sportler für ihre Erfolge im vergangenen Jahr gab es dann etwa die Erkenntnis, dass es mal der Fahrlehrer sein kann, der einen zum Sporttreiben inspiriert, und mal der eigene Partner.
Ida Ripke ist Nachwuchssportlerin
Eine gute Tradition bei der Esslinger Sportlerehrung ist mittlerweile die Auszeichnung zum Nachwuchssportler beziehungsweise der Nachwuchsportlerin. Diesmal wurde Ida Ripke von der SV 1945 Esslingen auf den flachen Bühnenteppich gerufen, sie ist baden-württembergische Meisterin der Altersklasse 11 im Einer-Kajak und württembergische Meisterin im Zweier.
Bei der Frauen-Entscheidung tat sich die Jury, bestehend aus Esslingens Sportbürgermeister Yalcin Bayraktar, dem Vorsitzenden des Sportverbandes Esslingen Ulrich Fehrlen und Sportchef Sigor Paesler von der Eßlinger Zeitung, besonders schwer. Die Wahl fiel auf Alexandra Rudl von Nonplusultra Esslingen, die im vergangenen Jahr Europameisterin und Vize-Weltmeisterin im Cross-Triathlon der Altersklasse 40 bis 44 wurde. Es folgten die Turnerinnen Carina Kröll – unter anderem Weltcup-4. am Boden – und Vorjahressiegerin Anni Bantel, die deutsche Schüler-Meisterin am Stufenbarren und am Boden sowie Dritte im Mehrkampf. Kröll und Bantel kamen zudem mit dem TSV Berkheim in der Bundesliga auf den starken 6. Platz. „Das ich Erste werde, hätte ich nicht gedacht“, sagte Rudl erfreut, „diese Auszeichnung motiviert mit zusätzlich.“
Ein Ukrainer in Esslingen
Bei den Männern wurde der in Esslingen lebende ukrainische Rollstuhlfechter Serhii Shavkun von der SV 1845 Esslingen geehrt, der 2024 den Weltmeistertitel mit dem Degen und dem Florett der Kategorie C holte und mit dem Degen zudem Europameister wurde. Bei den Paralympische Spielen in Paris hätte er wohl auch Gold-Chancen gehabt – jedoch gehörte seine Start-Kategorie dort nicht zum Programm.
Zweiter bei der Wahl wurde Judoka Julian Maier vom KSV Esslingen, der deutsche Vizemeister in der Altersklasse Ü 30 bis 81 Kilogramm. Auf Rang drei kam Tennisspieler Isidro Lledo Boyer vom TC Esslingen, der Weltmeister in der Altersklasse 55.
Die Siegerinnen bei den Teams waren zum größten Teil nicht bei der Ehrung anwesend – mit einer guten Begründung. Viele der U-18-Wasserballerinnen des SSV Esslingen haben im vergangenen Jahr nämlich nicht nur die deutsche Meisterschaft gefeiert, sondern gehören auch schon dem Esslinger Frauen-Team an. Und das war am Freitag in Berlin beim Final-Four um den DSV-Pokal im Becken. Im Halbfinale schlugen sie sich dabei gegen die favorisierten WF Spandau 04 gut, unterlagen aber mit 12:21.
Zweiter bei der Wahl in Esslingen wurden die deutschen Vizemeisterinnen im Synchroneiskunstlauf von der ESG Esslingen, Dritter der TC Esslingen, der Deutscher Meister der Altersklasse 55 im boomenden Padel-Tennis wurde. Die TCE-Cracks, das erzählten sie fröhlich, hatten im vergangenen Sportjahr großen Spaß daran, im Finale ihre favorisierten und siegessicheren Gegner zu schlagen.
Sportler des Jahres
Frauen
1. Alexandra Rudl (Nonplusultra Esslingen)2. Carina Kröll (TSV Berkheim)3. Anni Bantel (TSV Berkheim)
Männer
1. Serhii Shavkun (SV 1845 Esslingen)2. Julian Maier (KSV Esslingen)3. Isidro Lledo Boyer (TC Esslingen)
Teams
1. SSV Esslingen U 18 (Wasserball)2. ESG Esslingen (Eiskunstlauf)3. TC Esslingen (Padel-Tennis)
Nachwuchs
1. Ida Ripke (SV 1845 Esslingen)