Die Schwerbehindertenvertreterin Andrea Hohl ist selbst wegen einer Sehstörung auf eine Spezialtastatur angewiesen. Foto: Roberto Bulgrin

Ein schlimmer Unfall oder eine tückische Krankheit: Eine Schwerbehinderung kann plötzlich jeden treffen. Hilfe und Unterstützung am Arbeitsplatz geben die Schwerbehindertenvertreter wie Andrea Hohl von der Esslinger Stadtverwaltung.

Esslingen - Das hier ist unsere Bibel“, sagt Andrea Hohl und zeigt auf die Taschenbuchausgabe des Sozialgesetzbuchs IX, die vor ihr auf dem Schreibtisch liegt. „Hier steht alles drin, was uns betrifft.“ Seit 27 Jahren ist die Frau mit dem flotten roten Kurzhaarschnitt die Schwerbehindertenvertreterin der Stadtverwaltung. Diese Aufgabe ist ein Wahlamt. Gewählt wird die Vertrauensperson alle vier Jahre, die nächste Stimmabgabe ist dieses Jahr vom 1. Oktober bis 30. November – Termin und Prozedere sind natürlich auch im Sozialgesetzbuch IX genau geregelt. Die 61-Jährige möchte dann noch ein letztes Mal antreten. Viele Jahre hat sie das Amt der Schwerbehindertenvertretung quasi nebenberuflich ausgeübt. „Das war ein ordentlicher Spagat“, sagt Andrea Hohl. Zur Hälfte hat sie im Ordnungsamt gearbeitet, die andere Hälfte war sie innerhalb der Stadtverwaltung für die Belange der Schwerbehinderten zuständig. „Ich wurde immer toll von meinem Team unterstützt, das für mich eingesprungen ist“, erzählt sie. Die Kollegen haben viel Verständnis für ihr Amt.