Das Kino-Festival auf der Esslinger Burg ist gelaufen, trotzdem geht es im Freien weiter: Vom 17. August bis zum 10. September lädt das Kommunale Kino zu Open-Air-Vorstellungen am Hochschul-Campus ein.
Das Kino auf der Esslinger Burg ist vorüber, und viele Fans werden es vermissen. Für alle, die weiterhin gute Filme in (hoffentlich lauschigen) Esslinger Nächten genießen wollen, geht es jedoch schon in wenigen Tagen weiter, wenn das Kommunale Kino (Koki) vom 17. August bis 10. September sein Kino am Campus organisiert. Der Rahmen ist zwar nicht ganz so weit gesteckt wie auf der Burg, wo bis zu 3000 Besucherinnen und Besucher Platz finden. Doch für diejenigen, die im Sommer lieber draußen als im Kinosaal vor der Leinwand sitzen, ist das kleine Festival in der Stadtmitte eine schöne Alternative.
Das Kino am Campus ist nicht ganz so traditionsreich wie sein „großer Bruder“ auf der Burg, dennoch hat es viele Freunde gefunden. 2011 feierte das Kommunale Kino anlässlich seines 30-jährigen Bestehens die Premiere dieser Open-Air-Reihe. Zunächst dachten viele an einen einmaligen Beitrag zum Jubiläumsprogramm, doch die Idee kam so gut an, dass daraus eine Dauereinrichtung geworden ist. Die Voraussetzungen, die der Campus in der Innenstadt bietet, haben sich in den vergangenen zehn Jahren genau wie die Zusammenarbeit mit der Hochschule Esslingen und dem Café Lux bewährt. Der Biergarten der Koki-Gastronomie am idyllischen Hammerkanal zwischen denkmalgeschützten (Industrie-)Gebäuden und dem gläsernen Neubau der Hochschule bietet inklusive einer Erweiterung auf den Campus Platz für bis zu 130 Gäste. Außerdem kann die Infrastruktur des Café Lux und des Filmtheaters an der Maille, das während dieser Zeit ins Freie verlegt wird, genutzt werden, was manches erleichtert. Mindestens so wichtig wie der äußere Rahmen ist allerdings die Filmauswahl.
Anders als auf der Burg, wo wegen der viel aufwendigeren Infrastruktur mit deutlich größeren Besucherzahlen kalkuliert werden muss, kann sich das Organisations-Team im Kino am Campus bei der Programmgestaltung mehr Freiheit gönnen, da das finanzielle Risiko überschaubar ist. So lässt sich die volle Bandbreite des Filmangebots nutzen: Kleine, sehenswerte Arthouse-Streifen, die zuletzt unter dem Radar blieben, können ebenso in die engere Wahl kommen wie Streifen, die schon länger ihren Platz im Koki-Repertoire haben. Es ist sogar möglich, Filme in eine thematisch zusammenhängende Reihe zu stellen. Die Auswahl ist groß im Kino am Campus 2022. Mit der Wohlfühl-Komödie „Meine schrecklich verwöhnte Familie“ geht es am Mittwoch, 17. August, um 20.45 Uhr los, einem Film, der von Witz, Esprit, französischem Sommerflair und Situationskomik lebt. Nur einen Tag später folgt Markus Weinbergs und Steffi Rostoskis Dokumentation „Jonas Deichmann – Das Limit bin nur ich“, die einen Extremsportler vorstellt, der in einem Jahr die Welt umrundet hat: schwimmend, laufend und radelnd.
Ähnlich abwechslungsreich geht es in den folgenden Tagen weiter: Da gibt es unter anderem Kenneth Branaghs Kinodrama „Belfast“, das den Nordirland-Konflikt aus der Sicht eines Neunjährigen zeigt (20. August), Marcus H. Rosenmüllers Trickfilm „Willkommen in Siegheilkirchen“ taucht am 25. August ein in den Figurenkosmos des österreichischen Karikaturisten Manfred Deix, Steven Spielbergs „West Side Story“ verspricht am 26. August großes Kino. Mit „Bibi & Tina – Einfach anders“ (2. September) und „Alfons Zitterbacke – Endlich Klassenfahrt“ (9. September) sind Filme im Programm, die auch ein jüngeres Publikum ansprechen. So ist vom 17. August bis 10. September immer mittwochs bis sonntags viel Abwechslung im Kino am Campus geboten.
Tickets Karten kosten 9, ermäßigt 6 Euro. Für die Vorstellungen am 2. und 9. September gelten günstigere Preise. Karten gibt es nur im Vorverkauf bei der Esslinger Buchhandlung Provinzbuch und im Internet bei Kinoheld. Die Vorstellungen finden bei jedem Wetter statt.