Esslingens dienstältester Ratsherr geht im Dezember krankheitsbedingt in den kommunalpolitischen Ruhestand.
Seit 1991 gehört Andreas Koch dem Esslinger Gemeinderat an – von 1998 bis 2019 stand der einstige Rundfunkpfarrer an der Spitze der SPD-Fraktion. Seither darf er sich im Kreise der Sozialdemokraten mit dem inoffiziellen Titel eines „Rekordfraktionsvorsitzenden“ schmücken. Auch nach seinem Rückzug aus dem Fraktionsvorsitz hat Koch Akzente im Rathaus gesetzt. Nun geht das dienstälteste Mitglied des Esslinger Gemeinderats in den kommunalpolitischen Ruhestand: In einem Schreiben an Oberbürgermeister Matthias Klopfer hat der 71-Jährige darum gebeten, ihn zum 16. Dezember, dem Tag der letzten Gemeinderatssitzung in diesem Jahr, von den Rechten und Pflichten eines Stadtrats zu entbinden. Für Koch rückt Ulrike Gräter in die SPD-Fraktion nach. Sie hatte dem Gemeinderat bereits in der letzten Amtsperiode angehört und hatte den Wiedereinzug bei der Kommunalwahl knapp verfehlt.
„Es sind gesundheitliche Gründe, die Andreas Koch dazu veranlassen, sich aus der ersten Reihe der Esslinger Kommunalpolitik zurückzuziehen“, heißt es in einer Mitteilung der SPD-Ratsfraktion. Koch selbst wird konkret: „Die Parkinson-Erkrankung schreitet langsam, aber sicher voran. Das lässt es geraten sein, mich ab sofort ganz auf meine Gesundheit zu konzentrieren. Außerdem habe ich einen hohen Anspruch an meine politische Arbeit. Wenn ich den nicht mehr erfüllen kann, ist es Zeit, aufzuhören.“
Nicolas Fink, Kochs Nachfolger als SPD-Fraktionschef, zollt seinem Vorgänger „Respekt für dessen aus freien Stücken vollzogenen Abschied von der Politik“. Auch sonst tauge der 71-Jährige „als anständiger Politiker zum Vorbild“. Koch werde „als begnadeter Redenschreiber der SPD-Fraktion ebenso fehlen wie dem Gemeinderat und der Stadt insgesamt als Brückenbauer und prägende Figur“. Der scheidende Ratsherr bilanziert derweil: „Es ist ein Privileg, in Esslingen leben zu dürfen. Ich hoffe, ich konnte durch mein Engagement etwas von dem zurückgeben, was ich von dieser Stadt und ihren Menschen bekommen habe.“