So stimmungsvoll kann Kultur in Corona-Zeiten sein: Zur Halbzeit des Burgsommers gaben die Blasmusiker im Amphitheater am Dicken Turm den Ton an. Foto: Ines Rudel

Weil sommerliche Großveranstaltungen in Corona-Zeiten nicht möglich sind, haben Esslingens städtisches Kulturamt und der Verein Blues in Town ein neues Veranstaltungsformat entwickelt. Burgsommer nennt sich das Festival.

Esslingen - Halbzeit beim Esslinger Burgsommer, und zum Start in die zweite Runde des Festivals gaben drei Ensembles aus den Reihen der Musikvereine Wäldenbronn und Liebersbronn den Ton an. Corona hatte die passionierten Hobbymusiker schwer gebeutelt: Wochenlang waren Proben gar nicht möglich, von Normalbetrieb kann noch immer keine Rede sein – ganz zu schweigen von Auftritten und Veranstaltungen, die aus dem Terminkalender gestrichen werden mussten. Doch die Not macht erfinderisch, und Blasmusiker sind bekannt dafür, dass sie sich von einer steifen Brise nicht so einfach wegpusten lassen: Weil die Einschränkungen fürs komplette Ensemble zu groß waren, wurde in kleineren Besetzungen geprobt und gespielt. Das hat sich bewährt: Zur Halbzeit des Burgsommers boten die Wäldenbronner Tanzlmusi, die Saxoholics und die Corona Brass des Musikvereins Liebersbronn einen unterhaltsamen Abend. Vor der Kulisse des zu späterer Stunde stimmungsvoll illuminierten Dicken Turms zeigten die drei Ensembles, wie vielfältig und reizvoll Blasmusik sein kann. Und als am Ende alle Musikerinnen und Musiker Louis Armstrongs „What a Wonderful World“ anstimmten, mag mancher ein Tränchen im Augenwinkel zerdrückt haben.