Ab 1. Juli sind die Rexer-Busse in Esslingen Vergangenheit. Aber der SVE könnte Fahrzeuge und Fahrer gut gebrauchen – allerdings nur für ein Jahr. Foto: Roberto Bulgrin/bulgrin

Auch nach dem endgültigen Scheitern des Calwer Busunternehmens Rexer in Esslingen wird der Städtische Verkehrsbetrieb das vakante Linienbündel über kurz oder lang wieder europaweit ausschreiben müssen – mit allen Risiken. Es sei denn, er fährt es auf Dauer selbst. Dafür müsste der Gemeinderat aber das Steuer herumreißen.

Esslingen - Das Problem ist praktisch gelöst. Und juristisch werden wir es auch noch hinbekommen.“ So ein durchaus zuversichtlicher Bürgermeister Ingo Rust am Dienstag auf die Frage, woher der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen (SVE) auf die Schnelle Busse und Fahrer auftreiben kann, die für das insolvente Busunternehmen Rexer ab 1. Juli in Esslingen in die Bresche springen. Die Juristen müssen jedoch nicht nur eine Einigung erzielen, ob und wie der SVE die 24 Busse übernehmen kann, mit denen das Calwer Unternehmen seit 2018 ein Drittel der Esslinger Buslinien bedient. Sondern auch eine Lösung für die Fahrer finden, die bislang bei Rexer unbefristete Arbeitsverträge hatten und nunmehr lediglich auf ein Jahr befristete Arbeitsverträge beim Städtischen Verkehrsbetrieb bekommen sollen. Denn der SVE will das Rexer-Bündel nur so lange selbst fahren, bis er die nächste Ausschreibung auf den Weg gebracht hat. Bereits am 1. Juli 2021, präzisierte Rust, soll ein neuer privater Partner wieder das Bündel übernehmen. Dass die lokalen Anbieter bei der erneuten Ausschreibung trotz der schlechten Erfahrungen, die man in vielerlei Hinsicht mit Rexer gemacht hatte, auch dieses Mal keine besseren Karten als jedes andere Unternehmen haben, steht allerdings jetzt schon fest. Rust: „Wir sind an Recht und Gesetz gebunden. Es gibt langfristig nur zwei juristisch korrekte Wege aus dem Dilemma: Entweder der SVE fährt selbst oder wir schreiben europaweit und gesetzeskonform aus.“