Foto: Rainer Kellmayer - Rainer Kellmayer

Astronautennahrung als Snack, eine Space-Bar und eine Melodie, mit denen der Musikverein Wäldenbronn zu den Sternen greift. Das Konzert war ein Publikumserfolg.

Esslingen Warum nicht mal eine Reise in die Weiten des Weltraums wagen? Unter dem Motto „Zu den Sternen!“ nahm der Musikverein Wäldenbronn sein Publikum mit auf eine abenteuerliche Reise ins All. Wie bei jeder Raumfahrt war der Aufwand bei den Vorbereitungen erheblich: Die Hohenkreuzhalle musste mit passenden Accessoires dekoriert werden. Es galt die Space-Bar, an der die Cocktails Neptun und Merkur offeriert wurden, auszustatten und für die Pause Astronautenkost vorzubereiten, die als Fingerfood bei den Gästen großen Anklang fand. Und natürlich war das musikalische Programm dem Anlass entsprechend auszuwählen.

Dem Musikverein Wäldenbronn gilt ein großes Lob: Nicht nur die programmatische Idee war originell – unter Mithilfe vieler Mitglieder wurde auch die Organisation hervorragend bewältigt. Darüber hinaus stimmte das musikalische Programm, bot Vielfalt und Abwechslung auf hohem Niveau. „Die volle Halle zeigt, dass wir mit unserem Motto den Nerv getroffen haben“, freute sich Uwe Eberspächer, der beim Musikverein als Vorstand für Organisation und Repräsentation zuständig ist. Commodore Alexander Theiler stimmte die Crew des Raumschiffs MVW 1911 mit humorigen Worten auf den Flug in die Galaxie ein, und los ging‘s mit der Eröffnungsfanfare „To the Stars“ von Andrew F. Poor. Wie auch bei Rob Grices „Above the Word“ führte Theiler seine Musikerinnen und Musiker mit ruhiger, jedoch bestimmter Hand, sorgte für spannungsvolle Melodielinien und dynamische Formung. Der Orchesterklang wirkte homogen und die Intonation konnte überzeugen - Attribute, die auch den geheimnisvollen und recht ungewöhnlichen Klängen von Jay Dawsons „Uncharted Galaxy“ Kontur gaben. In hymnischer Pracht entfalteten sich dann Melodien aus „Jupiter“, dem vierten Satz aus Gustav Holsts monumentaler Orchestersuite „Die Planeten“. Changierende Klangfarben und Effekte verfehlten ihre Wirkung aufs Publikum nicht, so wie auch die markanten Themen und plastischen Schilderungen aus John Williams Soundtrack zu „Star Wars“ heftig beklatscht wurden. Mit dem schmissigen Marsch „Kometenflug“ landete das Raumschiff MVW 1911wieder wohlbehalten auf der Erde. Die Freude über die gelungene Expedition drückte sich in den herrlichen Melodien aus Johann Strauß‘ berühmtem Walzer „An der schönen blauen Donau aus“, vom Musikverein Wäldenbronn klanglich differenziert und mit tänzerischem Esprit vorgetragen.

Dass sich der Verein um seine Zukunft nicht zu sorgen braucht, zeigten die gelungenen Auftritte der Nachwuchs-Ensembles. Mit futuristischem Kopfschmuck stellte sich die von Veronika Schiemer angeführte Bläserbande vor, und das Jugendorchester überzeugte mit durchweg gut ausgearbeiteten Vorträgen. Bei „The Thunderer“ des amerikanischen Marsch-Königs John Philip Sousa und Henry Mancinis Evergreen „Moon River“ hörte man ebenso ausgewogenes Bläserspiel wie in Ausschnitten aus dem Musical „Tanz der Vampire“: Von Malte Luik gut einstudiert und durch die jungen Musikanten mit großer Begeisterung vorgetragen. Zum Abschluss des Konzerts integrierten sich die Jungmusiker ins Blasorchester – gemeinsam sorgte man für ein schwungvolles Finale.