Andrea Roos (links) und Verena Jancevskis mit den Minischweinen im neuen Gehege. Im Hintergrund: Die Röhre zum Hasenauslauf. Foto: Bulgrin Quelle: Unbekannt

Von Pia Hemme

Endlich können sich Martha, Waldemar und Frieda wieder ausgiebig schubbern und scheuern: Bis vor Kurzem mussten sich die Minischweine in dem Außengehege der Jugendfarm mit einem morschen Zaun zufrieden geben, der eher Zierde war als nützlich. Die EZ-Leserinnen und -Leser haben es über die Weihnachtsspendenaktion ermöglicht, den Außenbereich des Kleintierhauses auf der Farm zu vergrößern. Der alte Zaun mit seinen lockeren und morschen Holzpfosten wurde durch einen stabilen Metallzaun ersetzt. Die Kaninchen besitzen nun ein neues zusätzliches Außengehege.

Mehr Zierde als Nutzen

Auf der Jugendfarm Esslingen lernen Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, wie man mit Tieren richtig umgeht und sie pflegt. Die drei Geschwisterschweine werden jeden Tag gestreichelt und gefüttert. Tagsüber dürfen sie sich auf dem ganzen Gelände der Jugendfarm aufhalten. Über Nacht müssen sie in ihrem Stall im Kleintierhaus bleiben oder dürfen sich im Außengehege aufhalten.

Zuletzt waren die Holzpfosten des Zaunes lose und morsch. An vielen Stellen gab es Löcher. „Der Zaun war für die Kinder zu hoch. Sie konnten die Mistgeräte nicht selbstständig über den Zaun tragen“, sagt Andrea Roos, hauptamtliche Mitarbeiterin der Jugendfarm Esslingen. Zwei Wochen vor Baubeginn war der alte Zaun dann vollends hinüber. „Unsere Schafe haben sich vor dem Hund eines Farmbesuchers erschreckt, sind losgaloppiert und haben dabei zwei Holzpfosten umgerannt“, erzählt Roos.

Die Mitarbeiter der Jugendfarm wollten bei der Planung des neuen Außengeheges nichts dem Zufall überlassen. Der Zaun ist nicht nur stabiler, sondern auch niedrig genug, damit die Kinder ohne Weiteres drübersteigen können. Weil die Schweine Martha, Frieda und Waldemar gern mit ihren Rüsseln graben, ragt der Zaun nun etwa 30 Zentimeter tief in die Erde. Marder oder andere Raubtiere haben so kein leichtes Spiel mehr, in das Gehege einzudringen, glaubt Roos.

Anstoß für den Ausbau des Außenbereichs am Kleintierhaus waren nicht nur die Minischweine, sondern auch die Kaninchen. „Sie konnten sich in ihr überdachtes Außengehege zurückziehen, hatten aber nie wirklich Erde unter den Füßen“, erzählt Andrea Roos. Als „Draußenersatz“ diente lediglich eine Kiste, die mit Erde gefüllt war. Aber das hat nun ein Ende: Eine Röhre führt zu einem abgetrennten Außengehege, das um das Kleintierhaus führt. Die Kinder können besser beobachten, wie die Kaninchen hüpfen, springen und rennen.

Kinder lernen Eigenständigkeit

Die Mitarbeiter und Ehrenamtlichen freuen sich über das neue Außengehege. „Das war eine super Investition. Jetzt müssen wir uns keine Sorgen mehr machen, dass wir in wenigen Jahren wieder einen neuen Zaun brauchen“, findet Roos. Sie wollten das Geld unbedingt in einen hochwertigen Zaun investieren, der lange hält und der Witterung trotzt. Nicht nur die Tiere und Mitarbeiter haben Freude an den Veränderungen. Die Kinder können sich nun besser um die Tiere und das Gehege kümmern. „Ziel der Jugendfarm ist es, dass die Kinder ihren Interessen in ihrem eigenen Tempo nachgehen können“, sagt Verena Jancevskis, Mitarbeiterin der Jugendfarm. Sie sollen das tun können, was sie interessiere und was ihnen Spaß mache. „Sie lernen Eigenständigkeit, denn sie gestalten ihre Freizeit selbst. Hier gibt es keinen Stundenplan wie in der Schule.“

Pädagogik plus Abenteuer

Die Jugendfarm Esslingen ist ein pädagogisch betreuter Abenteuerspielplatz mit Tieren. Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren können außerhalb des Ferienprogramms unangemeldet vorbeikommen, jüngere Kinder mit einem Erwachsenen. Am 21. Dezember ist die Jugendfarm das letzte Mal in diesem Jahr geöffnet, ab 9. Januar geht es weiter.

www.jugendfarm-esslingen.de

Über das Internet kann man für die EZ-Weihnachtsspendenaktion sicher hier online spenden.