Lea Schüller bejubelt ihr Tor zum 2:0 mit Deutschlands Lena Sophie Oberdorf. Foto: dpa/Sebastian Christoph Gollnow

Der EM-Start der DFB-Frauen macht große Hoffnungen: Gegen Dänemark bieten die Olympiasiegerinnen von 2016 eine klasse Partie. Und Alexandra Popp feiert eine besondere Premiere.

Mit einem mitreißenden Auftritt und sehenswerten Toren sind die deutschen Fußballerinnen in die Europameisterschaft von England gestartet. Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg besiegte am Freitagabend im ersten Gruppenspiel Dänemark mit 4:0 (1:0). Vor 15 746 Zuschauern im Brentford Community Stadium von London trafen Lina Magull (21. Minute) und Lea Schüller (57.) vom FC Bayern München sowie die beiden Wolfsburgerinnen Lena Lattwein (78.) und Alexandra Popp (86.) gegen den EM-Zweiten von 2017. Damit setzte sich das DFB-Team gleich an die Tabellenspitze.

Zugleich kann der Rekord-Europameister mit viel Selbstvertrauen in das zweite Gruppenspiel am Dienstag gegen Titelkandidat Spanien gehen. Drei Jahre nach dem WM-Viertelfinal-Aus gegen Schweden meldete sich die DFB-Auswahl erfolgreich auf der internationalen Bühne zurück. Es war nur zwischenzeitlich das von Ehrengast und DFB-Präsident Bernd Neuendorf prophezeite „schwierige Spiel“. Vor allem weil der zweimalige Weltmeister zu viele Chancen liegen ließ.

Im Stadion des Premier-League-Männer-Clubs FC Brentford machten die jeweils etwa 1500 Fans aus Deutschland und Dänemark mächtig Stimmung. Vor fünf Jahren war die deutsche Auswahl im EM-Viertelfinale an den Däninnen gescheitert, dieses Mal erwischte sie einen starken Start. Nach 13 Minuten hatten die DFB-Frauen bereits dreimal Aluminium getroffen: zweimal durch Außenverteidigerin Felicitas Rauch, dann stand allerdings Bundesliga-Torschützenkönigin Schüller bei ihrem Kopfball an den Pfosten im Abseits.

Magull schoss das 1:0

Voss-Tecklenburg ließ die gleiche Startelf auflaufen wie beim 7:0 im Testspiel gegen die Schweiz - also mit dem Bayern-Duo Klara Bühl und Schüller sowie der Wolfsburgerin Svenja Huth im Angriff. Huth trug auch die Kapitänsbinde. Sie stürmte auf der rechten Seite unermüdlich los und brachte eine Flanke nach der anderen herein. Nach einer energischen Balleroberung war es dann Magull, die den Ball zum 1:0 in den Winkel knallte.

Die Führung verlieh den Deutschen noch mehr Ballsicherheit. Urplötzlich aber musste sich Torhüterin Merle Frohms mächtig strecken, um einen Distanzschuss von Signe Bruun abzuwehren (29.).

Unter anderem im Spiel gegen „Europas Fußballerin des Jahres“

Die dänische Kapitänin Pernille Harder, zweimalige „Europas Fußballerin des Jahres“ und ehemalige Wolfsburgerin, hatte das DFB-Team erstmal gut im Griff. Auch nach der Pause griffen die deutschen Frauen früh an und ließen ihrem Gegner wenig Raum. Nach einer Magull-Ecke köpfte Schüller zum 2:0 ein - und machte erstmal einen mächtigen Freudensprung.

Wolfsburgs Popp, mit nun 115 Länderspielen die erfahrenste, kam nach einer guten Stunde für Schüller zum ersten EM-Einsatz ihrer langen Karriere. Die etatmäßige Spielführerin und Olympiasiegerin von 2016 hatte die beiden vergangenen Turniere verletzt verpasst. Nachdem ihre Clubkollegin Lattwein mit dem Treffer zum 3:0 alles klar machte, traf schließlich auch Popp per Kopfball. In der Nachspielzeit sah die Dänin Katherine Kühl noch die Gelb-Rote Karte.