Die Richter des Mannheimer Landgerichts verkündeten am Donnerstag ihre Entscheidung. (Symbolbild) Foto: imago/McPHOTO/imago stock&people

Ein 31-Jähriger bringt im Juni 2022 erst seinen Vater und dann zwei Radfahrer um. Nun muss der an paranoider Schizophrenie leidende Mann dauerhaft in die Psychiatrie. Das entschied das Mannheimer Landgericht am Donnerstag.

Nach einer Amokfahrt in Mannheim, bei der ein Mann zwei Radfahrer totgefahren und zuvor in Rheinland-Pfalz seinen Vater getötet hat, muss der schuldunfähige 37-Jährige in eine Psychiatrie. Das entschied das Mannheimer Landgericht am Donnerstag in Abwesenheit des Beschuldigten, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Der Mann könne gegen das Urteil Revision einlegen.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Beschuldigten Totschlag, versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. In dem sogenannten Sicherungsverfahren ging es darum, ob der an paranoider Schizophrenie leidende Mann dauerhaft in die Psychiatrie kommt. Die Fortdauer werde regelmäßig überprüft, sagte der Gerichtssprecher. Unmittelbar nach Verlesung der Antragsschrift Anfang März hatte das Landgericht die Öffentlichkeit von dem Verfahren ausgeschlossen.

Vater mit Küchenmesser erstochen

Der Mann hatte im Juni vergangenen Jahres den Vorwürfen zufolge im rheinland-pfälzischen Ellerstadt erst seinen 69 Jahre alten Vater mit einem Küchenmesser erstochen und dabei auch einen Nachbarn verletzt.

Dann floh er der Staatsanwaltschaft zufolge im Auto Richtung Mannheim und rammte drei Radfahrer absichtlich. Eine 71-jährige Frau starb am Unfallort. Ihr 78 Jahre alter Mann erlag einige Wochen später seinen Verletzungen. Ein weiterer Radfahrer überlebte die Kollision mit schweren Verletzungen. Dann ließ der Mann sein Auto stehen und sprang in den Rhein. Die Wasserschutzpolizei rettete ihn kurz vor dem Ertrinken.