Die Enthüllungen des Recherchenetzwerks Correctiv und die Demonstrationen bundesweit, scheinen der AfD in Sachen Parteimitgliedschaften nicht zu schaden.
Berichte über ein Treffen mit rechtsextremistischen Aktivisten in Potsdam, bei dem mehrere Politiker der AfD zugegen waren, haben der Partei nach eigenen Angaben bei der Mitgliederentwicklung bislang nicht geschadet. Zwischen dem 10. Januar und dem 22. Januar seien etwa 1400 Aufnahmeanträge neu eingegangen, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Im gleichen Zeitraum habe es Austritte „im mittleren zweistelligen Bereich“ gegeben.
Die Partei habe netto seit Jahresbeginn etwas mehr als 1000 neue Mitglieder hinzugewonnen und habe aktuell rund 41 000 Mitglieder, sagte der Sprecher. Er wies allerdings darauf hin, dass aufgrund einer einmonatigen Widerspruchsfrist im Januar vollzogene Eintritte aus Anträgen auf Mitgliedschaft resultierten, die bereits 2023 gestellt worden seien.
Zahlreiche Demonstrationen – auch gegen die Partei
Das Medienhaus Correctiv hatte am 10. Januar über ein Treffen von Rechtsextremisten am 25. November in Potsdam berichtet, an dem einige AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.
Nach den Enthüllungen hatte es in zahlreichen Städten – auch in Stuttgart – große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie gegeben. Dabei war teils massive Kritik an der AfD laut geworden.