Matthias Schöttler, Sarina Hötzel und Sally Köhler (v.l.) haben das Start-up zusammen aus der Hochschule für Technik heraus gegründet. Foto: privat

Nach ein paar Klicks weiß man mehr über den energetischen Zustand des eigenen Gebäudes – und die Kosten, die anfallen. Dieses Tool bietet ein Start-up aus Stuttgart nun in fünf Stadtbezirken an.

Botnang war der Pilotbezirk. Dort hat das Start-up Fünf Prozent die Idee mit den Steckbriefen getestet. Inzwischen bieten sie ihr Online-Tool, das zur Energiewende beitragen soll, in elf Kommunen in Baden-Württemberg an. In den meisten kaufen die Städte den Service ein.

In Stuttgart wird das junge Unternehmen hingegen durch den Klima-Innovationsfonds mit 320 000 Euro gefördert, das Projekt endet im Herbst. Fünf Prozent heißt das Start-up, weil es die Sanierungsrate auf fünf Prozent bringen will. Sie liegt in Stuttgart derzeit bei circa einem Prozent.

In Stuttgart-Botnang war der Anfang

Der Steckbrief informiert über den Zustand und die möglichen Kosten. In Botnan g, wo alles begann, wurde mittlerweile für knapp 15 Prozent der Wohngebäude ein solcher Steckbrief erstellt. Matthias Schöttler, einer der drei Gründer, nennt das einen tollen Wert. Inzwischen sind insgesamt fünf Stadtbezirke bei dem Projekt in Stuttgart dabei.

Den Steckbrief kann man online erstellen. Foto: privat

Seit Kurzem können auch Immobilienbesitzer aus Ober- und Untertürkheim sowie aus Wangen und Hedelfingen mitmachen. Am Donnerstag, 20. März, gibt es eine Info-Veranstaltung in Obertürkheim. Diese beginnt um 19 Uhr und ist im Bezirksrathaus an der Augsburger Straße 659.

Das Tool greife auf 3D-Gebäudemodelle zurück, erklärt Schöttler. Der Steckbrief ersetze keinen Energieberater, aber er liefere „eine erste grobe Kalkulation“. Fünf Prozent ist eine Ausgründung der Hochschule für Technik in Stuttgart. „Das Tool wurde vielfach validiert“, sagt er. Und es werde regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht. „Auch das Feedback der Energieberater ist gut.“ Die Leute würden mit den Ausdrucken kommen und hätten bereits eine erste Ahnung.

Und genau darum gehe es Fünf Prozent, erklärt Schöttler. Niederschwellig und fast schon spielerisch Informationen übers eigene Gebäude zu vermitteln. „Auch abends auf dem Sofa bei einem Glas Wein.“

Sarina Hötzel, Matthias Schöttler und Sally Köhler (v.l.) mit dem Tool Foto: privat

An manchen Orten organisiert Fünf Prozent zudem Bündelaktionen. Haushalte können sich zusammenschließen, um Solaranlagen zu kaufen. Auch das ist in Botnang entstanden, in enger Kooperation mit Robert Hoening und der dortigen Solaroffensive. In den Neckarvororten kooperiert Fünf Prozent mit den Stuttgarter Solarscouts. Mit ihnen gemeinsam lädt das Start-up am 20. März auch zur Info-Veranstaltung in Obertürkheim.