Die körperliche Verfassung der Biker wird an den Stages auf die Probe gestellt. Foto: dpa/Felix Kästle

Zum „Bottgnar happy - Open Enduro Race“ in Prevorst werden 120 Teilnehmer erwartet. Es geht um Spaß, Adrenalin und Gemeinschaft.

Freiheit, Anstrengung, aber auch Adrenalin und der Wunsch, die eigenen Grenzen zu erweitern – all das zeichnet den Enduro-Sport für Mountainbiker aus. Und – diese Disziplin ist für sehr viele Menschen zugänglich. Das spiegelt sich in der Anmeldeliste für das erste „Bottgnar happy - Open Enduro Race“ wider, bei dem sich an diesem Samstag von 11 Uhr an 120 Teilnehmer auf den Kurs mit Start im Bergdorf Prevorst vom Dorfplatz aus stürzen werden.

Der jüngste Teilnehmer ist 12 Jahre, der älteste 57 Jahre alt, 20 Kids und 100 Erwachsene wagen sich auf den 24 Kilometer langen Kurs, 20 haben für die E-Bike-Variante gemeldet. Der Frauenanteil liegt bei 20 Prozent. Das Kunstwort Bottgnar steht dabei für das Bottwartal und den in der MTB-Szene gebräuchlichen Begriff gnarly (krass), der für besonders anspruchsvolle Streckenabschnitte steht. Organisiert wird der Breitensportevent von den Trailsurfers Baden-Württemberg aus Oberstenfeld.

Zeitmessung an fünf Stages

Der Kurs führt über 800 Höhenmeter vorbei an Weinbergen und Streuobstwiesen hinein in den Wald im oberen Bottwartal und ist eine Symbiose aus gemeinschaftlichem Spaßfahren sowie fünf Enduro-Stages, an denen es dann auf die Zeit ankommt. Hier geht es vor allem um Momentum, Flow und Speed und darum, die kritischen Passagen so gut wie möglich zu erwischen. Der Fahrer ist dabei allein im Duell mit der Zeitmessung und der Stoppuhr. Er muss sich keine Sorgen machen, andere zu überholen oder selbst überholt zu werden. Dabei wird auch die körperliche Verfassung der Biker auf die Probe gestellt. Auf der letzten Rille.

Vier Stationen sind bekannt. „Die fünfte wird eine Überraschung für den Tross und nennt sich bitteres Ende“, betont Steffen Link, Vorstandsmitglied des fast 500 Mitglieder zählenden Vereins der Trailsurfer. Die meisten Wege zwischen den Stages , die sogenannte Transferetappen, seien aber breit und sollen laut Link gemütlich gefahren werden. Das unterstreicht den Charakter des Rennens, das möglichst viele Hobbyfahrer ansprechen soll. Der Großteil der Biker kommt aus der Region – es reisen aber auch Starter aus dem Allgäu, Hessen, der Pfalz und Tirol an.

Die Teilnehmer werden in zehn Gruppen im Abstand von zehn Minuten auf die Strecke geschickt. Damit verteilt sich der Pulk auf dem Kurs. Vor acht Jahren wurden die Trailsurfers von zwölf Mitgliedern gegründet. Die bei Oberstenfeld und Beilstein angelegten Trails zählen in der Region mittlerweile als Mountainbike-Mekka für legale Strecken im Wald. Link verspricht für das Rennen einen fairen Umgang mit der Natur. Schon im Vorfeld musste auf der Strecke wegen des vielen Regens viel gearbeitet werden. So wurden beispielsweise Pfützen entfernt, damit Gelbbauchunken darin nicht ihre Eier ablegen und auf der Strecke ein Biotop entstehen konnte. Die Auswahl der Stages erfolgte in Abstimmung mit den Landratsämtern in Ludwigsburg und Heilbronn.

Seifenkutschen folgen auf Biker

50 Helfer und Helferinnen Vereins sind während des Rennens im Einsatz, hinzu kommt die Unterstützung durch das Rote Kreuz und die Feuerwehr. „Es ist toll, was von den Ehrenamtlichen auf die Beine gestellt wird“, sagt Steffen Link. Bemerkenswert findet das Vorstandsmitglied auch die Zusammenarbeit mit dem SSV Prevorst, bei dem am Sonntag die 53. Auflage des Seifenkutschenrennens ansteht. Am Samstagabend nach dem MTB-Rennen feiern die beiden Vereine im Zelt auf dem Dorfplatz gemeinsam eine Race-Party, die vom SSV organisiert wird. „Das erzeugt ein besonderes Gemeinschaftsgefühl“, sagt Link, der seinen Sohn Lias auf der Strecke begleiten wird.