Die Mad Dogs des TSV Neuhausen. Foto: TSV Neuhausen - TSV Neuhausen

Nach der starken vergangenen Saison wollen die MadDogs mindestens genauso gut abschneiden. Der neue Trainer Eckard Nothdurft will nur sanfte Veränderungen vornehmen.

NeuhausenDie Handballer des TSV Neuhausen stehen vor der zweiten Saison in der 3. Liga. Zuletzt überzeugten die MadDogs als Aufsteiger und wurden Zehnter. Jetzt wollen die Neuhausener diese Leistung bestätigen. Die Voraussetzungen sind jedenfalls gegeben. Der Kern des Teams, das am Samstag (20 Uhr) beim VfL Pfullingen in die Saison startet, ist zusammengeblieben und wurde von jungen, talentierten Neuzugängen ergänzt. Niklas Prauss, Louis Mönch, Patrick Letzgus und Lukas Lohmann verstärken den Kader in der Breite, aber auch qualitativ.

Mit einem konkreten Ziel hält sich der neue Trainer Eckard Nothdurft bewusst zurück. Der ehemalige Bundesligaspieler folgte zum Vorbereitungsstart auf Ralf Bader. „Der zehnte Platz war ein toller Erfolg. Vor allem die Vorrunde. Aber die Rückrunde war nicht so gut, da stand das Team auf einem Abstiegsplatz“, sagt Nothdurft, der betont, dass Zurückhaltung angebracht ist. Daher wird kein klassisches Ziel „besser als in der Vorsaison“ formuliert. „Wir haben uns nicht so verstärkt, dass wir ein Kandidat für die obere Tabellenhälfte sind.“ Potenzial ist aber vorhanden und damit wollen die Neuhausener das Maximale herausholen. „Wir sind eine junge Mannschaft und haben einen großen Kader. Ziel ist es, mit sehr viel Tempo zu spielen und dem Gegner keine Zeit zur Erholung zu geben“, betont Kapitän Hannes Grundler.

Die Neuhausener wollen sich in der dritthöchsten Spielklasse etablieren und den Ruf einer Fahrstuhlmannschaft loswerden. Dazu sind sie auf dem besten Wege. „Wir wollen zeigen, dass wir in die 3. Liga gehören und der zehnte Platz nicht nur ein Ausrutscher war. Dann könnte man langsam mal von ‚etabliert’ sprechen“, sagt Grundler.

Wenig Änderungen am System

Nothdurft lobt vor allem die hohe Leistungsbereitschaft, die in jedem Training gegeben ist. Hinzu komme ein hoher Selbstorganisationsgrad, den der Übungsleiter nach eigener Aussage so noch nicht erlebt hat. Nach den ersten Wochen Vorbereitung sagte der Coach schmunzelnd: „Ich krieg’ sie einfach nicht ruhig.“ Selbst beim Pflichtprogramm der Vorbereitung hatten die Filder-Handballer ihren Spaß. Bereitschaft und Willen allein reichen aber natürlich nicht, um auf dem hohen Niveau zu bestehen. Umso akribischer hat das sich Team daher auf den Saisonauftakt in Pfullingen vorbereitet.

Viel hat der Coach am eingespielten System der Neuhausener nicht geändert. Dazu sah er keinen Anlass. „Das hat uns viel Zeit erspart“, sagt er. Nach vorne wollen die Neuhausener aber direkter agieren und das Zusammenspiel von den Rückraumspielern an den Kreis und auf die Außen optimieren, um so eindeutigere Wurfsituationen zu schaffen. In der Abwehr setzt Nothdurft auf eine zweite Abwehrvariante. Die 6-0 war schon vor der Schulterverletzung von Grundler, der in der 3-2-1 die zentrale Position einnimmt, eingeplant. Damit werden die Neuhausener dann wohl auch in die Saison starten. Denn Grundler ist gerade erst pünktlich zum Saisonstart wieder einsatzfähig geworden. „Es gibt nichts Schlechteres als eine nicht gut eingespielte 3-2-1“, betont Nothdurft.

Mit der defensiven Abwehrvariante ist Nothdurft bisher zufrieden, beim Test gegen den Baden-Württemberg Oberligisten TV Plochingen (33:25) lief es gut. Gegen Pfullingen wird das Team aber noch einmal anders gefordert werden. Für Nothdurft ist Spiel gegen seinen Heimatverein ein besonderes. „Ich bin zwar seit 2006 weg, aber wenn ich als Trainer in die Kurt-App-Sporthalle zurückkomme, wird das sicher ein emotionaler Moment.“ Der frühere Kreisläufer freut sich zudem darauf, nach drei Jahren wieder als Hauptverantwortlicher an der Seitenlinie zu stehen und unmittelbar das Ergebnis seiner Arbeit zu erhalten.

Die Neuhausener stehen voll hinter dem Coach. „Ecki ist ein super Trainer. Er ist sehr akribisch und emotional“, lobt Grundler. Eins war aber sicher neu für die Spieler. Nothdurft, der als Studienleiter beim Württembergischen Landessportbund (WLSB) nicht nur für die Trainerausbildung im Handball verantwortlich ist, verwendet gerne Begriffe aus dem Basketball. So geht es in der Egelseehalle neuerdings an die Baseline anstatt an die Grundlinie.

Kader

Tor: Niklas Prauss, Sebastian Arnold, Nicolas Gross.

Feld: Louis Mönch, Timo Durst, Patrik Letzgus, Leon Pabst, Moritz Hipp, Roman Fleisch, Hannes Grundler, Julian Reinhardt, Timo Flechsenhar, Daniel Roos, Luis Sommer, Lukas Lohmann, Lucca Holder, Philipp Keppeler.

Trainer: Eckard Nothdurft.

Zugänge: Niklas Prauss (TSV Deizisau), Louis Mönch (TSV Wolfschlugen),

Patrik Letzgus (TSV Altensteig), Lukas Lohmann (Team Esslingen).

Abgänge: Dominik Eisele (TV Plochingen), Jochen Fuchs (TSV Zizishausen), Alexander Trost (Karriereende), Joshua Gantner (SG Weinstadt).