Das Konzept der Besinnlichkeit grenzt hart an Melancholie – in Zeiten von Corona sollten wir das vielleicht überdenken. Foto: imago images/Bildgehege

Die Zeit der Besinnlichkeit wird in diesem Jahr wohl etwas freudlos. Vielleicht sollten wir einfach unsere Erwartungen an das Fest entrümpeln – und stattdessen auf Humor setzen.

Stuttgart - Weihnachten, so viel lässt sich jetzt schon sagen, wird dieses Jahr für Millionen Menschen ziemlich freudlos. Nehmen wir beispielsweise die sowieso gebeutelten Briten. Vom Hafen in Dover bis meilenweit nach Kent hinein stauen sich die Lastwagen vom Kontinent, weil die Sorge vor einem ungeregelten Brexit zu Hamsterkäufen und Bevorratung geführt hat. Weihnachtsgeschenke und Brokkoli werden auf der Strecke bleiben. Viel schlimmer aber ist, dass sich die hochansteckende Covid-Mutation in rasender Geschwindigkeit ausbreitet. Europa hat dichtgemacht, Weihnachten im Ferienhaus in der Dordogne ist jetzt ein Ding der Unmöglichkeit. Noch vor wenigen Tagen versicherte Boris Johnson, es wäre unmenschlich, Weihnachten zu streichen, nun hat er für London und Teile Englands eine neue Warnstufe ausgerufen. Wer dort lebt, darf an Weihnachten überhaupt niemanden aus einem anderen Haushalt treffen. Überall sonst in England ist gemeinsames Feiern nur am 1. Weihnachtsfeiertag erlaubt. Labour-Führer Keir Starmer erklärte, dass die kurzfristig anberaumten Regeln die Herzen Millionen britischer Familien brechen würden.