Die Batterie ist das teuerste Bauteil eines E-Autos. Foto: picture alliance / dpa/Arno Burgi

Wer sich für ein gebrauchtes E-Auto entscheidet, kauft oft die Katze im Sack. Die verbliebene Reichweite der Batterie lässt sich von außen nicht erkennen. Ein neues Verfahren der Dekra soll das ändern.

Die Stuttgarter Expertenorganisation Dekra will mit einem Schnelltest für Elektroauto-Batterien ihre Prüfkompetenz ins Zeitalter der Elektromobilität verlängern. Die neue Technologie soll es erlauben, die Restkapazität der Batterien gebrauchter E-Fahrzeuge innerhalb von 15 Minuten präzise zu ermitteln, sagte Dekra-Chef Stan Zurkiewicz in Stuttgart.

Aus den Daten, die bei einer kurzen Testfahrt ermittelt werden, lässt sich mittels eines dafür entwickelten Algorithmus die noch vorhandene Kapazität verlässlich errechnen. Da die Batterie das mit Abstand teuerste Bauteil eines E-Autos ist, kommt deren Zustand und insbesondere der verbliebenen Speicherfähigkeit bei der Gebrauchtwagenbewertung eine entscheidende Rolle zu. Anders als bei vielen Verschleißteilen ist die Abnutzung bei der Batterie von außen nicht zu erkennen.

Das Gerät soll zunächst Flottenbetreibern zur Verfügung stehen, die auf höhere Erlöse für ausgesonderte Fahrzeuge hoffen können, wenn diese eine Batterie mit zertifizierter Restkapazität haben. Im kommenden Jahr soll das Angebot dann auch für Privatkunden geöffnet werden.

Auch im Trend zum automatisierten Fahren sieht Zurkiewicz neue Geschäftsmöglichkeiten für sein Unternehmen. So sei es nötig, Software-Updates, die drahtlos auf Fahrzeuge aufgespielt werden können, unabhängig zu prüfen, da auch sie sicherheitskritische Auswirkungen haben könnten.

Im laufenden Jahr hat sich das Unternehmen trotz aller Verwerfungen gut geschlagen und wird voraussichtlich einen Umsatz von knapp 3,7 Milliarden Euro erzielen. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um fünf Prozent. 1,3 Milliarden Euro davon entfallen auf Fahrzeugprüfungen, das größte Geschäftsfeld des Unternehmens.