Ein toter Elefant liegt in einem Gebüsch. Die Behörden in Botsuana haben Bakterien als Ursache für ein Massensterben von Elefanten festgestellt. Foto: Uncredited/hons/AP/dpa

Die Ursache für das massenhafte Sterben von Elefanten in Afrika ist geklärt. Die Tiere sind aufgrund einer Vergiftung gestorben – verursacht durch Bakterien, die sie beim Trinken an Wasserlöchern aufgenommen haben.

Gaborone - Der mysteriöse Tod von hunderten Elefanten im südafrikanischen Botsuana hängt offenbar mit Cyanobakterien zusammen. Die Elefanten hätten die giftigen Mikroorganismen etwa beim Trinken an Wasserlöchern aufgenommen, erklärte der leitende Nationalpark-Veterinär Mmadi Reuben in der botsuanischen Hauptstadt Gaborone.

Seit März sind mehr als 300 Elefanten in Botsuana gestorben, ohne dass die Wildhüter eine Erklärung dafür hatten. 

Massensterben hörte mit Austrocknen der Wasserquellen auf

Das Sterben habe „gegen Ende Juni 2020 aufgehört, als die Wasserstellen ausgetrocknet sind“, sagte Reuben weiter. In allen Blutproben der toten Tiere habe man eine Art von Cyanobakterien gefunden, die Nervengift produzieren. Die Tests seien in Laboren in Südafrika, Kanada, Zimbabwe und den USA gemacht worden. 

In Botsuana lebt die größte Elefanten-Population der Welt. Ihre Zahl wird auf etwa 130 000 Tiere geschätzt, was einem Drittel aller Elefanten auf dem afrikanischen Kontinent entspricht. Die Behörden hatten bereits zuvor Wilderei als mögliche Ursache ausgeschlossen. Die Regierung will das Auftreten der giftigen Bakterien nun weiter untersuchen.

Die örtliche Tierschutzorganisation Elephants Protection Society hatte auf ein ähnliches Massensterben hin: 2019 habe schon einmal ein zunächst mysteriöser Erreger die Region heimgesucht, sagte der Direktor der Organisation, Oaitse Nawa. Als Ursache galten damals mit dem Anthrax-Erreger (Milzbrand) verseuchte Böden.

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Menge an verseuchten Wasser führte zum Tod

Die oft Blaualgen genannten Cyanobakterien existieren seit rund 2,5 Milliarden Jahren und gehören zu den ältesten Lebewesen der Erde. Etwa 40 der bis zu 2000 verschiedenen Arten erzeugen ein Gift und können so Wasser-Reservoire verseuchen.

Beim Hautkontakt drohen durch verschiedene Bestandteile der Cyanobakterien Haut- und Schleimhautreizungen. Zudem sind allergische Reaktionen möglich. Schwerwiegender sind die Wirkungen, wenn man größere Mengen belasteten Wassers schluckt: Neben Durchfallerkrankungen und Kopfschmerzen sind Atemwegserkrankungen oder Kreislaufstörungen möglich. Bei den Elefanten hat die Menge an verseuchten Wasser sogar zu einem Massensterben geführt.

Starker Befall ist sichtbar an einer bläulich-grünen Verfärbung des Wassers, grünlicher Schlierenbildung und einem türkisfarbenen Algenteppich an der Wasseroberfläche.