Kai Wissmann (li.) gegen Italiens Torhüter Justin Fazio beim 9:4-Erfolg der Deutschen – gegen die Schweiz wird es ungleich schwerer fürs DEB-Team. Foto: dpa/Martin Meissner

Am letzten Gruppenspieltag bei der Eishockey-WM in Finnland trifft das deutsche Team an diesem Dienstag auf die Schweiz. Constantin Braun von den Bietigheim Steelers sieht eine Chance, dem Favoriten ein Bein zu stellen.

An diesem Dienstag (11.20 Uhr/Sport 1) trifft die deutsche Nationalmannschaft bei der WM im letzten Gruppenspiel auf die bislang ungeschlagenen Schweizer. Mit einem Sieg in Helsinki könnte das Team von Bundestrainer Toni Söderholm sogar Gruppensieger werden und hätte einen – auf dem Papier – einfacheren Gegner im Viertelfinale. Constantin Braun, der Kapitän von DEL-Club Bietigheim Steelers, sieht die Chancen für die Deutschen.

Herr Braun, worauf wird es gegen die Schweiz ankommen, um zu gewinnen und sich eine besonders gute Ausgangsposition fürs Viertelfinale zu sichern?

Die deutschen Spieler müssen darauf achten, den Schweizern keinen Raum zu geben. Die Geschwindigkeit und technischen Fähigkeiten der Schweizer, die auch Weltmeister Kanada geschlagen haben, sollten sie so gut es geht aus dem Spiel nehmen. Dann kann es klappen mit einem Sieg.

Waren Sie vor dem Turnier überzeugt, dass die deutsche Mannschaft ins Viertelfinale vordringt?

Wenn ich ehrlich bin: Ja. Wir haben ein wirklich gutes Team, und mit der Unterstützung der Jungs aus Nordamerika wie Torhüter Philipp Grubauer und Topverteidiger Moritz Seider sind sie noch tiefer besetzt und haben mehr Qualität.

Wer fällt Ihnen ganz besonders aus dem Team auf?

Da muss ich vor allem Kai Wissmann von den Eisbären Berlin nennen, er spielt mit 25 Jahren seine erste WM und erledigt seine Aufgaben mit einer Ruhe und Souveränität, was ich echt beeindruckend finde.

Es waren bislang überzeugende Partien, vielleicht abgesehen vom Zittersieg über Kasachstan, die das deutsche Team abgeliefert hat. Was ist der Unterschied zum verpatzten Olympiaturnier?

Ich denke, bei der WM ist die Umstellung auf die etwas kleinere Eisfläche schneller gelungen als in China – und die Jungs waren besser darauf eingestellt und wussten, wie sie spielen müssen.

Wie weit kann die Mannschaft kommen? Ist das erneute Halbfinale wie 2021 Utopie?

Das kommt vor allem darauf an, auf wen sie im Viertelfinale trifft. In einem Turnier ist immer alles möglich – wenn das deutsche Team einen Sahnetag erwischt, kann wirklich alles passieren.

So wie 2010, als Sie bei der unvergessenen Heim-WM mit dem Team Platz vier erreichten.

Ja, das war meine erste Weltmeisterschaft, und dann war da dieses unglaubliche Eröffnungsspiel vor fast 80 000 Zuschauern in der Arena Auf Schalke mit dem 2:1 über die USA – dieses Erlebnis hat uns durch das ganze Turnier getragen.