Eine junge Mutter erleidet nach einer OP mehrere Schlaganfälle, ein Mann, der seine Partnerin pflegt, kann die Miete nicht stemmen – solchen Menschen aus dem Kreis Esslingen, die in Not geraten, hilf die EZ-Weihnachtsspendenaktion.
Zahlreiche Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen tragen zum Gelingen der Weihnachtsspendenaktion der Eßlinger Zeitung bei, hinter der der Verein „Gemeinsam helfen“ steht. Das Spendenaufkommen der 58. Auflage dieser Aktion beläuft sich derzeit auf fast 76 000 Euro. Zu den großen Unterstützern gehört wie schon in den Vorjahren die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen.
„Das ist sehr schön, dass so viele Spenden aus dem Landkreis Esslingen kommen“, sagte Felix von Heißen von der Kreissparkasse. „Die Bedürftigkeit ist groß in der Welt. Aber auch hier bei uns herrscht Not, obwohl wir in einem reichen Landkreis leben.“
Die Spendengelder kommen hilfsbedürftigen Menschen direkt vor Ort zugute. Manche hat das Schicksal besonders hart getroffen. So wie etwa die junge Mutter, die vor eineinhalb Jahren an Moyamoya, einer Gehirngefäßerkrankung, erkrankt ist. Auch zahlreiche Operationen haben keine Verbesserung gebracht. Insgesamt wurden ihr vier Stents in den Kopf eingesetzt. Unter der Operation erlitt Frau S., die gerade ihren 33. Geburtstag gefeiert hat, zehn Schlaganfälle. Seitdem ist die Mutter einer dreijährigen Tochter und eines vierjährigen Sohnes halbseitig gelähmt.
Die Erkrankung ist schleichend und unheilbar. Die Frau S. kann sich nur sehr langsam mit Gehstock oder einem E-Rolli fortbewegen. Für die Familie ist das ein schwerer Schicksalsschlag, deren Verarbeitung wohl noch lange dauern wird. Vor der Geburt ihrer Kinder war Frau S. viel mit ihrem Mann wandern, draußen in der Natur unterwegs. Sie hatte sich immer gewünscht, irgendwann auch mit ihren Kindern so aktiv sein zu können. Wandern, schwimmen, basteln oder auf den Spielplatz gehen – das alles schafft sie körperlich nicht mehr.
Aber mit einem Erwachsenendreirad könnte die junge Mutter mobil sein und der Familie wären Ausflüge möglich. Gemeinsam schöne Stunden und Erlebnisse sammeln – das ist der Herzenswunsch von Frau S. Die Weihnachtsspendenaktion der Eßlinger Zeitung möchte die Familie, die in einer Esslinger Kreisgemeinde lebt, deshalb bei der Anschaffung eines speziellen Dreirads finanziell unterstützen.
Kein Geld für Schimmelbekämpfung
Damit Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind, unabhängig von ihrem Einkommen ein schönes Weihnachtsfest haben und gut durch den Alltag kommen können, wird weiterhin fleißig Geld gesammelt. So sollen etwa auch eine alleinerziehende Mutter und ihr einjähriger Sohn unterstützt werden. Sie lebt von ihrem Mann getrennt. Aber weil das Geld nicht ausreicht, um doppelt Miete zu bezahlen, wohnen sie trotzdem zeitweise gemeinsam in einer Wohnung. Einen Teil der Woche geht die Frau zu ihren Eltern. Die Wohnung befindet sich in einem heruntergekommenen Esslinger Altbau und ist stark mit Schimmel befallen. Die Familie benötigt Hilfe, um sich Schimmelmittel kaufen zu können. Die Mutter braucht zudem Winterkleidung und Stiefel, der Junge benötigt warme Kleidung und gefütterte Schuhe.
Überziehungskredit wird zur Falle
Auch Herr L. hat es schwer. Trotz seiner eigenen Behinderung hat er jahrelang hingebungsvoll seine Partnerin zu Hause gepflegt, mit der er seit 40 Jahren zusammen ist. Irgendwann ging es nicht mehr und die Frau musste in einem Pflegeheim aufgenommen werden. Für Herrn L. war das nicht nur persönlich ein schwerer Schlag, er steckt nun auch finanziell in der Bredouille. Mit einem Mal musste er für die Wohnung allein aufkommen, weil das Pflegegeld und die Mietkostenbeteiligung wegfielen. Weil er kein Vermögen hat, musste er kurzzeitig sein Konto überziehen. Nun kann er den Überziehungskredit aus eigener Kraft nicht mehr tilgen und er muss sich die hohen Zinskosten vom Mund absparen. Die Weihnachtsspendenaktion möchte Herrn L. unterstützen, damit er sein Leben auch ohne seine Partnerin wieder schuldenfrei gut meistern kann.